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Stele und Legende - Oapen

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„Sargon, der Eroberer“ (AO 6702) 231<br />

(1) [Na-ra-am- d Sue]n ([E]N-ZU) [śa]r ([luga]l) [ki-ib-ra-ti]m ˹ar-ba-im˺<br />

(5) ç-nu ḪAR-ša-ma-at ki en-˹a-ra˺-am (8) ê rīmam (am) in qëb-lë-ç<br />

Ti-ba-a[r] śa-dí-im (13) śu-ma u-śa-am-qì-it-śí (15) tëm-ši-il-śu 71 ib-nima<br />

(17) a-na d En-lìl 72 A-MU-RU (20ff.) (folgt Fluchformel)<br />

„Narām-Sçn, der KÇnig der vier Weltufer, hat, als er ḪARšamat erobert <strong>und</strong><br />

einen Auerochsen inmitten des Tibar-Gebirges persÇnlich erlegt hatte, sein<br />

Bildnis angefertigt <strong>und</strong> Enlil gestiftet.“ (folgt Fluchformel)<br />

Kein Hinweis ergeht hier auf einen Gott, dem Narām-Sçn die Kraft seiner sportlichen<br />

Leistung verdankt. Vielmehr wird der Stolz des KÇnigs auf seine eigene,<br />

auf sich selbst vertrauende Macht im auf ihn hinweisenden Pronomen śu-ma<br />

explizit zum Ausdruck gebracht. Der die eigenen Leistungen hervorkehrende<br />

heroische KÇnig begegnet auch in den meisten anderen der altakkadischen Inschriften.<br />

Die Betonung seiner Person <strong>und</strong> Leistung beginnt mit dem Abwandeln<br />

des traditionell Öberlieferten Inschriftenformulars, das nun nicht mehr generell<br />

die Dedikation an einen Gott, sondern immer hÑufiger den KÇnig zusammen mit<br />

seiner Titulatur an den Anfang der Inschrift stellt, <strong>und</strong> setzt sich in der detaillierten<br />

Schilderung seiner kriegerischen Erfolge fort, in denen der Hinweis auf<br />

unterstÖtzende oder anleitende GÇtter nur gelegentlich erfolgt oder ganz<br />

unterbleibt. 73<br />

71<br />

BT 1: tëm-śì-il-śu.<br />

72<br />

BT 1 fÖgt hinzu: a-bì-śí.<br />

73<br />

Als besonders prÑgnante Beispiele kÇnnen die Inschriften Sargon C 1, Maništūšu 1,<br />

Nar. 1 (Bassetki-Statue), Nar. 5 <strong>und</strong> Nar. C 1 (GroÜe Revolte) gelten. Noch bei Lugalzagesi<br />

liest sich die Darstellung persÇnlicher Leistungen ganz anders: sie werden dort<br />

durch den bestÑndigen Verweis auf den Gott, der sie verfÖgte, auf dessen allein ins Werk<br />

setzende Macht bezogen. Vgl. als Beispiel dafÖr die auf originalen Fragmenten eines<br />

SteingefÑÜes aus Nippur Öberlieferte Inschrift „Lugalzagesi 1“ bei H. Steible, FAOS 5/2<br />

(1982), 316f. Z. i 36ff. (vgl. zur Inschrift C. Wilcke, Fs. Moran, 455–504): u 4 E n -lìl<br />

l ugal-kur -kur -r a -ke 4 Lugal-zî-ge-si n a m -lugal-kalam-ma e-n a -<br />

sum-ma-a (i 42) i gi-kalam!-ma-ke 4 si e-n a -sï -a kur -kur gir ñ -n a<br />

e-n i -só-ga-a (i 46) utu-ó-ta utu-šò-ta gò e-n a -gar -r a -a (ii 3) u 4 -ba<br />

a -ab-ba-si g- { t a } -ta i dign a -bur a n un (UD-KIB-NUN-KI)-bi a -ab-ba-igin<br />

i m -ma-šó gir ñ -bi si e-n a -sï (ii 12) utu-ó-ta utu-šò-šó [ dE ] n -lìl-le<br />

[gaba-š]u-gar [n ]u-mu-n i -tuku „Als Enlil, der KÇnig aller LÑnder, (dem) Lugalzagesi<br />

das KÇnigtum Öber das Land (Sumer) verliehen, die Augen des Landes (Sumer)<br />

auf ihn gerichtet, alle FremdlÑnder ihm zu FÖÜen geworfen (<strong>und</strong> sie) ihm von Sonnenaufgang<br />

bis Sonnenuntergang untertan gemacht hatte, da hat er vom Unteren Meer an<br />

Tigris <strong>und</strong> Euphrat bis zum Oberen Meer fÖr ihn ihren (= der LÑnder) Weg in Ordnung<br />

gebracht. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang lieÜ Enlil (ihn) keinen Gegner<br />

haben.“

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