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Stele und Legende - Oapen

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384 „Sargon, der Eroberer“ (AO 6702)<br />

(Pl. Nom.) vgl. den Beleg bei W. G. Lambert, BWL, 178 Z. 29: KUR-å-a-i (Pl.<br />

Akk.).<br />

53. emqam birkim „erfahrener (bzw.) tÇchtiger LÉufer“, (vgl. AHw 215a s.v.<br />

emqu) ist eine „uneigentliche Annexion“. Diese fungiert als solche stets als<br />

nÉhere Qualifizierung des nominalen Bezugsausdrucks, nie jedoch adverbial; die<br />

íbersetzung von Z. 53 f. durch K. Metzler, Tempora, 454 <strong>und</strong> 631 „(Die) starkknieig<br />

zusammengebracht waren im Kriegertum“ ist somit ausgeschlossen. Vielmehr<br />

ist emqam birkim als ein Attribut aufzufassen, das syntaktisch seinem<br />

Bezugsnominal auf gleicher Ebene nebengeordnet ist.<br />

54. FÇr die Verbalform vgl. S. 363 f. zu Zeile 5. qurdam „Kriegertum“ ist ein<br />

Akk. der Beziehung.<br />

59. tuša, tušāma ist ein Adv., das den Irrealis <strong>und</strong> Potentialis kennzeichnet:<br />

„als ob (etwas so <strong>und</strong> so wÉre)“ bzw. „es kánnte (so <strong>und</strong> so sein)“; „vielleicht“.<br />

gerÇ „befehden, anfeinden, bekÉmpfen“ ist hier mit AHw 286a s.v. gerÇ 1 als ein<br />

Inf. interpretiert. Die Form ist ein Akk. Pl., der nach GAG 3 ú 150a neben dem<br />

hÉufigeren Lok.-Adv. in paronomastischen Inf.-Konstruktionen gut belegt ist.<br />

Als eine Inf.-Konstruktion interpretiert auch CAD Q (1982) 274 b s.v. qištum e<br />

2î unsere Stelle: “as if the forest itself had become hostile toward him”. Das<br />

bringt mit sich, Z. 59–61 als einen zusammenhÉngenden Dreifachvers aufzufassen.<br />

Eine andere Máglichkeit wÉre, ge-re/i-ma als einen Stativ 3. Sg. m. anzusehen,<br />

als dessen Subj. dann, da qištum ein Fem. ist, nur Sargon in Frage<br />

kÉme. 39 So Çbersetzt J. G. Westenholz, Legends, 71: “(When) as if he were<br />

hostile, the forest waged war against him”.<br />

65. Den Stativ von šakānu, bezogen auf die neun Festungen des Feindes,<br />

verstehe ich hier neutral als „hingestellt sein“, d. h. „daliegen“: Sargon erblickt<br />

die Festungen, die da vor ihm lagen. 40 Vgl. Éhnlich den Beginn der Omenserie<br />

„Šumma ālu“: šumma ālu ina mēlç šakin „Wenn eine Stadt auf einer Anháhe<br />

liegt, ( . . . )“. Bestimmter Çbersetzen dagegen J. G. Westenholz, Legends, 71:<br />

“Securely fo<strong>und</strong>ed” <strong>und</strong> K. Metzler, Tempora, 617: „(Fest) gegrÇndet“. Dass die<br />

„daliegenden“ Festungen dem Feind Schutz bieten bzw. ein festes, d. h. nur<br />

schwer Çberwindbares Hindernis fÇr Sargon darstellen, wird jedoch allein durch<br />

die Semantik von dūru transportiert <strong>und</strong> liegt nicht im Bedeutungsspektrum von<br />

šakānu.<br />

Das Zeilenende ist nach der Kollation von J. G. Westenholz, Legends, 70<br />

gelesen; die Kollation von B. Groneberg <strong>und</strong> die neuen Fotos der Tafelkante<br />

erbrachten, dass die Zeichen inzwischen praktisch nicht mehr vorhanden sind.<br />

39 Gegen K. Metzler, Tempora, 454 <strong>und</strong> 644 (der hier ausdrÇcklich mit einem Stativ<br />

rechnet): „Gleich als ob der Wald feindlich gewesen wÉre, griff er ihn (Sargon) an“.<br />

40 Vgl. S. 220.

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