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Stele und Legende - Oapen

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„Sargon, der Eroberer“ (AO 6702) 377<br />

Perf., wobei das Tempus die Aufeinanderfolge beider gekoppelter Sachverhalte<br />

betont (vgl. GAG ì 80 d <strong>und</strong> ì 156 c). Mit J. G. Westenholz, Legends, 66 f. ist<br />

hier von der kultischen Reinigung der Truppen Sargons vor einer Schlacht die<br />

Rede.<br />

44. mīrī dannūtim „starke Zuchtstiere“ folgt der Lesung von J. G. Westenholz,<br />

Legends, 67, die allerdings auf einer Emendation beruht. Im Text steht<br />

nach Kopie <strong>und</strong> Foto deutlich mi-ri ID an-nu-tim. Westenholz’ Ansicht: “the<br />

signs ID and DA are not clearly distinguished in this text” trifft nicht zu; soweit<br />

Kopie <strong>und</strong> Foto erkennen lassen, ist das Zeichen ID stets durch einen senkrechten<br />

Keil durchkreuzt – so wie auch hier – wáhrend dieses Merkmal bei DA fehlt.<br />

Ansonsten sind beide Zeichen einander sehr áhnlich, so dass nichtsdestotrotz die<br />

Annahme eines Schreiberfehlers mÜglich bleibt. GegenÖber álteren Lesarten<br />

ergibt sich mit der Emendation gewiss die plausibelste Lesung der Zeile. Zur<br />

hier singulár belegten metaphorischen Verwendung von mīru vgl. áhnlich TIM 9<br />

48 i 17ãf.: al-pu ra-bu-tu.<br />

AHw 646a setzt hier merītu „Weide“ an <strong>und</strong> liest mi-ri-it an-nu-tim, dem<br />

sich B. R. Foster, Muses 2 I, 106 anschlieÑt. 33 Die Form merīt lieÑe sich als St.<br />

constr. vor einem Gen. ālilī mit vorangestelltem Attribut annÉtim erkláren; die<br />

Zeile wáre dann zu Öbersetzen mit: „Çber die Weide dieser Kámpfer (= ummānam<br />

aus Z. 42) lieÑ er [ziehen]“. Mit annÉtim ālilī als Akk.-Obj. von uštālik:<br />

„Çber die Weide lieÑ er diese Kámpfer [ziehen]“ bliebe hingegen der St. absol.<br />

merīt unerklárt, wenngleich er sich dann vielleicht mit dem fehlerhaften St.<br />

absol. ḫurāṣ in Z. 48 in Verbindung bringen lieÑe. In jedem Falle aber erscheint<br />

die „Weide“ hier unmotiviert; zudem hátte das Dem.-Pron. annÉtim im Text<br />

keine Referenz.<br />

a-li-li interpretiere ich anders als in Z. 36 nicht als eine Form von alīlu „Freudenruf,<br />

Jubel, Hurra!“, sondern mit Westenholz, ibid. als den Pl. Akk. von ālilu<br />

„Tapferer, Kámpfer“; vgl. dazu oben die Anm. zu Z. 36. Das Verb am Zeilenende<br />

ist mit Westenholz ergánzt nach der entsprechenden Stelle in TIM 9 48 iii<br />

8ã: a-li- ï-lî-šu uš-ta-li-ik [ . . . ] „die Kámpfer seines Gottes (?) lieÑ er<br />

losziehen [ . . . ]“.<br />

45. J. Nougayrol, RA 45 (1951), 173 las am Zeilenende mi-it-˹gur˺-tu „Einverstándnis,<br />

Einvernehmen; Vereinbarung“ <strong>und</strong> Öbersetzte (l.c. 177): „Quarantemille<br />

(hommes), d’accord, [t’appellent (?)].“ Wenn auch in aB Briefen <strong>und</strong> Urk<strong>und</strong>en<br />

nicht vÜllig ungebráuchlich, so wáre der Lautwert -gur- in diesem Text<br />

singulár. J. G. Westenholz, Legends, 66 las mi-it-[l]u tu[quntam] „(40,000 were<br />

they), filled with battle“ <strong>und</strong> setzte damit einen Stativ Gt von malÉ an; dem<br />

pelungen“ (unter die man die Zeilen 42 f. dieses Textes vielleicht auch einordnen kÜnnte)<br />

bedÖrfte einer eingehenderen Diskussion, die hier nicht gefÖhrt werden kann.<br />

33 Dort ungenau Öbersetzt mit „the pastures of them“: dies wáre merīssunu.

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