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Stele und Legende - Oapen

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Šar tamḫāri 443<br />

meln“ im Ausdruck unwahrscheinlich ist, rechnet Coopers Lesung mit einem<br />

sonst nicht belegten reflexiven Gt-Stamm. Eine zwingende Entscheidung<br />

zwischen den verschiedenen Máglichkeiten lÑsst sich nicht fÑllen. Die Lesung<br />

mit ḫepēru „graben“ – bei Westenholz, l.c. wie auch bei mir angenommen –<br />

ergibt zwar mit der folgenden Aussage, dass Sargon das Tor „weitete“, d. h. eine<br />

Bresche schlug, einen engeren logischen Zusammenhang, doch hat dies freilich<br />

keine hinlÑngliche Beweiskraft. Die auf -a- vokalisierte Form des Verbs muss<br />

als fehlerhaft fÇr iḫtappira angesehen werden, da ḫapāru bzw. apāru <strong>und</strong> ḫepēru<br />

alle zur i-Klasse geháren. Ein -a-Vokal wÑre nur in einem -ta- od. -tan-Stamm<br />

máglich. Von beiden Verben sind jedoch keine abgeleiteten StÑmme sicher<br />

belegt. Die Annahme eines Perfekts korrespondiert dagegen mit den Perfekt-<br />

Formen urtappiš <strong>und</strong> issalitma (in Z. 9ç).<br />

Die MaÜeinheit IKU (= Zeichen GóN), gewáhnlich ikÜ „Feld; ein FlÑchenmaÜ<br />

(= 3600 qm)“, ist in Assyrien <strong>und</strong> Syrien auch als LÑngenmaÜ belegt (vgl.<br />

AHw 370b s.v. 4) <strong>und</strong> betrÑgt wohl die KantenlÑnge eines ikÜ-Feldes, also ca. 60<br />

m. Zu GóN vgl. M. A. Powell, RlA 7 (1987-90), 477 sub ê I. A. 11.<br />

NUN-be soll nach J. G. Westenholz, Legends, 122 nach wiederholter Kollation<br />

sicher sein. A. F. Rainey, Amarna Tablets, 10 liest Kó-GAL ! u ! -àr-tap-péiš.<br />

urtappiš ist als rapāšu D Perfekt zu analysieren, da der Dt-Stamm passive<br />

Bedeutung zu D hat, Sargon jedoch gewiss der Handelnde <strong>und</strong> so auch das<br />

Subjekt des Verbs ist.<br />

9ç. Am Zeilenanfang soll nach S. Izre’el, AST, 74 vor dem abgebrochenen<br />

Zeichen kein Platz mehr fÇr ein weiteres Zeichen sein. Das abgebrochene<br />

Zeichen kann kaum etwas anderes als ein TA oder ŠA darstellen, <strong>und</strong> so stellt<br />

sich die Frage einer sinnvollen Lesung. Bei genauer Betrachtung des Fotos auf<br />

pl. XXXVII bleiben mir Zweifel. So muss in Z. 12ç, die praktisch auf gleicher<br />

Háhe abgebrochen ist, mindestens ein Zeichen ergÑnzt werden; Izre’el ergÑnzt<br />

hier sogar mit zwei Zeichen. In Z. 13ç–15ç, wo gar noch weniger vom Tafelrand<br />

abgebrochen ist, mÇssen ebenfalls jeweils ein ganzes Zeichen ergÑnzt werden.<br />

šu-bu-à ist ein Stativ von šebÜ D „sich sÑttigen mit“ (= Akk., hier karāna<br />

„Wein“). Weniger wahrscheinlich erscheint mir eine Ableitung von šuppÜ „zum<br />

Schweigen bringen“ (so S. Izre’el, AST, 74). Zur hier nicht geschriebenen<br />

Doppelung -bb- vgl. Rev. 26ç (buzzu’). kala bezieht sich auf eṭlūtūšu „seine<br />

MÑnner“, die im Hauptsatz das Akk.-Objekt darstellen <strong>und</strong> nur fÇr den<br />

Relativsatz als Subjekt fungieren; sie sind also in den falschen Kasus gesetzt.<br />

Kaum wahrscheinlich ist mir die Interpretation von B. R. Foster, Muses I<br />

( 2 1996), 254 <strong>und</strong> 257: ša GEŠTIN šu-pu-à eṭ-lu-tu-šu “(Sargon) smote the most<br />

outstanding of the general’s men”, wobei er GEŠTIN als verschrieben fÇr GAL-<br />

GEŠTIN versteht, “a high military rank among the Hittites”. Nicht nur wirkt<br />

Sinne „ausgraben“ = „hervorholen, zusammenkratzen“ zu deuten ist, der Beleg also<br />

gewiss mit Recht unter dem identischen Verb ḫepēru gebucht wurde.

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