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Stele und Legende - Oapen

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Šar tamḫāri 433<br />

Westenholz, Legends, 116 will einen Subjunktiv ansetzen. Die subjungierte<br />

Verbform wãre asyndetisch konstruiert, <strong>und</strong> die Wortstellung wãre ihrer LÑsung<br />

gemãç recht kompliziert. Sie liest udâ urḫi šarru ummid šuāta ! (UR-ta5 ! fÅr<br />

ḪAR-˹BI˺) nippalu šarru “The necessities of the road, O king, impose, that<br />

which we shall pay, O King”. Wenig glÅcklich ist hierbei die Annahme gleich<br />

zweier Vokative. Nach G. Wilhelm apud S. Franke, Känige von Akkad, 195<br />

kÑnnte die Schreibung auch auf einen HÑrfehler fÅr nippal u šarru „werden wir<br />

bezahlen <strong>und</strong> der KÑnig . . .“ zurÅckgehen. Sie wãre dann Zeugnis dafÅr, dass<br />

der Schreiber der Tafel oder seiner Vorlage den Text nach Diktat geschrieben<br />

hatte (vgl. dazu oben S. 261 f. <strong>und</strong> 265). – ša ša lieçe sich als Dittographie<br />

verstehen, doch mÑchte ich mit E. Weidner, BoSt 6 (1922), 72 die beiden<br />

Zeichen eher als zwei aufeinanderfolgende Relativpronomina auffassen.<br />

20. Diese Zeile wird von praktisch jedem Bearbeiter verschieden aufgefasst.<br />

Zahlreiche Unwãgbarkeiten erschweren das Verstãndnis, z. B. die Frage, ob die<br />

Gruppe UR-SAG LUGAL eine St. constr.-Verbindung darstellt oder nicht. Da in<br />

der Zeile zuvor von der Bezahlung von Sargons Soldaten <strong>und</strong> seinem Tross die<br />

Rede ist <strong>und</strong> in dieser Zeile Gold <strong>und</strong> Silber erwãhnt werden, ist wahrscheinlich<br />

auch hier noch die Finanzierung des Unternehmens das Thema. Unter dieser<br />

Prãmisse ist es unwahrscheinlich, dass fÅr die Verbform li-id-dã-nu-šu die<br />

Soldaten (UR-SAG oder UR-SAG LUGAL) das Subjekt stellen, die irgendwem<br />

Silberringe „geben“ (so z. B. von A. F. Rainey, Amarna Tablets, 8 oder B. R.<br />

Foster, Muses 2 I, 253 angenommen). Eine andere MÑglichkeit wãre, ein unpersÑnliches<br />

Subjekt „man“ anzunehmen, womit die Kaufleute sich hier wohl selbst<br />

meinen wÅrden, <strong>und</strong> als Empfãnger der Silberobjekte aufgr<strong>und</strong> des Suffixes -šu,<br />

das nur auf Sargon bezogen werden kann, den KÑnig (LUGAL) anzusehen.<br />

Ich habe mich dagegen bei der Deutung von li-id-dã-nu-šu S. Izre’el, AST,<br />

72 angeschlossen, der die Form mit “may he give the” Åbersetzt <strong>und</strong> in der Form<br />

eine ergativische Konstruktion nach Art der im Ḫurro-Akkadischen Åblichen<br />

erkennt (zu dieser vgl. G. Wilhelm, AOAT 9 [1970], 61–63). Nach diesem Konstruktionstyp<br />

erscheint am transitiven Verb ein Agentiv-Suffix, das auf das<br />

Subjekt zurÅckverweist. Der Gebende wãre somit Sargon, Empfãnger wãren die<br />

Soldaten. ëhnlich hatte bereits E. Weidner, BoSt 6 (1922), 65 Åbersetzt: „Sargon<br />

mÑge ihm geben einen . . . . . aus Silber“.<br />

ZU ZU GUŠKIN lese ich mit H. G. GÅterbock, ZA 42 (1934), 88 Fn. 5 als<br />

zūzu ḫurāṣi „Halbschekel von Gold“. Die Konstruktion ist mÑglicherweise ein<br />

St. constr., in dem der Kasusvokal falsch gewãhlt wurde, ãhnlich wie in<br />

šam-rū kaspi. Die alternativen Deutungen gehen hier von einer Form von<br />

zâzu „teilen“ aus.<br />

Am Zeilenanfang fehlen zwei Zeichen; es folgt ein UŠ (gegen A. F. Rainey,<br />

Amarna Tablets, 8 kaum als -li- zu lesen). Vielleicht stand hier ein Verb, mit

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