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Stele und Legende - Oapen

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44 MAD 1 172<br />

von Ašimānum, am Çstlichen Oberlauf des Tigris, wohin sich Amar-girid nach<br />

mehreren Schlachten offenbar zurÄckziehen musste. 54 Amar-girids Anfragen an<br />

die „Herren der oberen LÅnder“ (EN-EN ˹a-lÖ-a˺-tim) <strong>und</strong> die FÄrsten von Subartu<br />

(ENSì-ENSì ŠUBUR ki ) um militÅrische Hilfe scheinen ungehÇrt zu verhallen,<br />

so dass jene Gebiete Narām-SÜn loyal bleiben – allerdings ist der Text hier<br />

beschÅdigt <strong>und</strong> seine Interpretation unsicher. 55 Die letzte Entscheidungsschlacht,<br />

bei der Amar-girid schlieÉlich unterliegt, findet auf dem Djebel Bišrī westlich<br />

des Euphrat statt.<br />

SchlieÉlich ist die Formulierung mit śadu’ē (bzw. śadwē) „BerglÅnder“, will<br />

man sie auf die GroÉe Revolte beziehen, irritierend. Es lieÉe sich zwar<br />

annehmen, dass der Ausdruck hier sÅmtliche feindlichen LÅnder bezeichnen soll,<br />

eine Konnotation, wie sie fÄr das sumerische ku r bekannt ist, das neutral<br />

„Land“, speziell aber auch „Fremdland“ <strong>und</strong> „Feindesland“ (gegenÄber ka la m<br />

„eigenes Land“) bedeuten kann. 56 Der Ausdruck meinte dann (auch) die aufstÅndischen<br />

StÅdte der GroÉen Revolte. Allerdings ist eine derartige, dem sumerischen<br />

Sprachgebrauch analoge Verwendung fÄr śadu’um (bzw. śadwum) /<br />

šadè(m), die sich auf jegliches, auch innermesopotamisches Feindland bezieht,<br />

akkadisch sonst nicht nachweisbar. 57 DemgemÅÉ verwenden die altakkadischen<br />

KÇnigsinschriften ka la m anders als das Sumerische neutral fÄr mātum, das das<br />

eigene wie das feindliche Land meinen kann.<br />

K u 6 - a - r û m e fÄr Ku(w)ara bei Ur interpretiert. Ein Ort Tuba ist seit der altbabylonischen<br />

Zeit durch lexikalische Listen belegt (Proto-Diri, Diri, Ur 5-ra ḫubullu), wo er<br />

syllabisch <strong>und</strong> mit A-ḪA ki geschrieben wird; vgl. dazu A. R. George, BTT, 379–381. Die<br />

frÄhere Annahme von P. Steinkeller, JCS 32 (1980), 31f., dass A-ḪA ki mit Lagaba<br />

identifiziert werden kÇnne, wird von ihm inzwischen in ASJ 17 (1995), 276 verworfen,<br />

wo er sich der Deutung von A-ḪA ki als Tiwa anschlieÉt.<br />

54 Vgl. C. Wilcke, ZA 87 (1997), 22 sub J ii 3ff. Zur Lokalisierung von Ašimānum vgl.<br />

die Referenzen bei W. Sommerfeld, Fs. Oelsner, 423 Fn. 13.<br />

55 Vgl. W. Sommerfeld, Fs. Oelsner, 421–423 <strong>und</strong> A. Westenholz, OBO 160/3 (1999),<br />

53 <strong>und</strong> dagegen die vÇllig kontrÅre Deutung bei C. Wilcke, ZA 87 (1997), 22 <strong>und</strong> 26.<br />

WÅhrend Sommerfeld <strong>und</strong> Westenholz Amar-girid hier in groÉer BedrÅngnis sehen, hÅlt<br />

Wilcke den Aufenthalt eines „Usurpator[s] aus dem sumerischen SÄden“ in Obermesopotamien<br />

fÄr eine „ungeheure Machtentfaltung“ (l.c. 13). Immerhin scheint Amar-girid<br />

fÄr Narām-SÜn kein leichter Gegner gewesen zu sein: BenÇtigte er gegen Ipḫur-Kiš nur<br />

zwei Schlachten, von der die zweite vor den Toren von Kiš selbst stattfindet, kÅmpft er<br />

seiner Inschrift zufolge sieben Mal gegen den UrukÅer, den er quer durch ganz Mesopotamien<br />

verfolgen muss.<br />

56 Vgl. dazu G. Steiner, CRRA 25 (1982), 633–664; ferner H. Limet, RA 72 (1978), 1–12;<br />

F. Bruschweiler, Inanna (1987), 21–99; zuletzt A. Zgoll, Rechtsfall, 90–98.<br />

57 Zu den verschiedenen Bedeutungen von šadè vgl. CAD Š/1 (1989), 49 ff. <strong>und</strong> zusammenfassend<br />

B. Pongratz-Leisten, ina šulmi īrub, 19b.

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