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Stele und Legende - Oapen

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374 „Sargon, der Eroberer“ (AO 6702)<br />

36. attaḫdakkumma: na’ādu „aufpassen, aufmerksam sein, sich kÖmmern<br />

(um jmd.)“, hier im Gt „genau aufpassen“ Prát. (vgl. AHw 693a unten dieser<br />

Beleg), auch „(Befehl) genau beachten“. Das Objekt, auf das sich die Aufmerksamkeit<br />

richtet, kann im Akk. (so z. B. in Glg. XI 33 f.) oder im Dat. bzw. mit<br />

ana (vgl. AHw, l.c. sub G 2 <strong>und</strong> 3) konstruiert werden. K. Metzler, Tempora,<br />

693 f. vermutet aufgr<strong>und</strong> einer falschen Auslegung der Passage (vgl. dazu oben<br />

S. 154 Anm. 11), dass der von attaḫdakkumma ausgedrÖckte Sachverhalt als<br />

futurum exactum zu verstehen sei: „Ich werde auf dich genau achtgegeben<br />

haben“. Eine solche Verwendung des Prát. im Hauptsatz wáre in der von Metzler<br />

untersuchten aB Literatur singulár. 26 Geht man hingegen davon aus, dass der<br />

ašarēdum von der eigenen Achtung spricht, die er dem KÜnig gegenÖber Öbt,<br />

kann auch bloÑe Vergangenheit oder ein immerwáhrender Zustand, ausgedrÖckt<br />

mit einem „gnomischen Prát.“, vorliegen.<br />

In der Interpretation von a-li-li schlieÑe ich mich J. Nougayrol, RA 45<br />

(1951), 177 an, der den Ausdruck mit „mes acclamations“ Öbersetzte; dem folgt<br />

das CAD A/1 328 a, wo diese Stelle zu alāla , alāli, alālu, alīli “an exclamation<br />

of joy” gestellt wird. 27 Der Jubel des ašarēdum ist es, der dem KÜnig die stete<br />

Gefolgstreue verkÖnden soll (lišēdíkum), d. h. alīlī ist als Subj. des Prek. aufzufassen.<br />

Westenholz, Legends, 65 Öbersetzte a-li-li dagegen mit “my warrior”<br />

<strong>und</strong> leitete das Wort von ālilu ab, etymologisch „der freudig alāla ruft bzw.<br />

singt“, einer poetischen Bezeichnung fÖr den Krieger bzw. Helden. Vgl. dazu<br />

CAD A/1, 348 f. s.v. ālilu “brave one, warrior” <strong>und</strong> AHw 36 a s.v. alīlu<br />

„Gewaltiger“ (als Epitheton von GÜttern <strong>und</strong> KÜnigen). 28<br />

Die Interpretation von Westenholz ist in hohem MaÑe von ihrer Annahme<br />

abhángig, dass hier ein HÜfling (vgl. o.c. 59) Öber den Ruhm des ašarēdum<br />

spricht, sich also nicht an den KÜnig, sondern an den ašarēdum wendet. Ein<br />

plausibler Sinn ist dem Vers unter dieser Prámisse jedoch nicht abzugewinnen.<br />

So soll der HÜfling den Wunsch áuÑern, dass der KÜnig hÜchstselbst den Ruhm<br />

seines untergebenen ašarēdum verkÖnden mÜge (“so that the king as ‘my<br />

warrior’ might acclaim you”). Im folgenden Vers wird Sargon zugetraut, dass er<br />

26 Metzlers auf S. 694 angefÖhrtes zweites Beispiel tu-ut-te-er aus Gilgameš Y vi 18 =<br />

Y 246 ist im Zeilenanfang abgebrochen <strong>und</strong> in der syntaktischen Auslegung hÜchst<br />

umstritten, vgl. A. R. George, The Babylonian Gilgamesh Epic, 214. George Öbersetzt S.<br />

205 mit “. . . you (shall?) have sent back to the city”.<br />

27 Der Vers Agušaya A iii 9. 13 ist vielleicht doch gegen B. Groneberg, Lob der Ištar,<br />

76 (vgl. ibid. 88 Anm. 12f.) <strong>und</strong> mit CAD A 328a zu verstehen als: i-ša-tu Ñ-ul ta-am-<br />

ḫa-at a-li!-li „(Ištar), zÖgelloses (wÜrtl.: nicht gefasstes) Feuer, Hurra (im Kampf ist<br />

sie)!“. Damit wáre dann ein weiterer aB Beleg von alīli als „Freudenruf, Jubel“ zu<br />

verzeichnen. alāla ist daneben auch der Freudenruf bzw. der Refrain im Arbeitslied; vgl.<br />

CAD A/1 328f. s.v. b mit Diskussion. Zur Bedeutung als freudiger Jubel vgl. noch CAD<br />

A/1 331f. s.v. *alālu B (atlulu <strong>und</strong> šūlulu).<br />

28 Zu a-li-li in diesem Text vgl. noch die Anmerkung zu Z. 44.

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