06.01.2013 Aufrufe

Stele und Legende - Oapen

Stele und Legende - Oapen

Stele und Legende - Oapen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Sargon in der Fremde“ (TIM 9 48) 239<br />

wÑrde. Anschlieàend ist davon die Rede, dass das Land vom „Strahlenglanz<br />

[Irninas (?)]“ bedeckt ist (i 18). Nachdem Sargon die Rede gehÜrt hat (Z. i 22:<br />

[išmēm]a anniam qabãšu ma[ . . . . . ]), dÑrfte er geantwortet haben, doch bricht<br />

hier der Text erneut ab;<br />

5. Eine LÑcke von mindestens 30 Zeilen;<br />

6. Die dritte Kolumne bietet eine Passage, die motivgeschichtlich eng mit<br />

AO 6702 Z. 30–71 (<strong>und</strong> vermutlich noch darÑber hinaus) zusammenhÖngt.<br />

Jemand – gemÖà AO 6702 wahrscheinlich der ašarēdum – spricht davon, dem<br />

Schild des Feindes entgegenzutreten <strong>und</strong> erwÖhnt das Bildnis des KÜnigs (iii 6ä:<br />

ṣala[mka]). Anschlieàend legt Sargon die Hand an die Truppen an, um sie kultisch<br />

fÑr die Schlacht zu reinigen. Es folgt eine Beschreibung der Helden Sargons,<br />

die an die Beschreibung der Helden in AO 6702 anklingt, jedoch Üfters<br />

auch von dieser abweicht. Es fehlt die anschlieàende Aussage, dass Sargon ins<br />

Land des Ūta-rapaštim zieht; stattdessen heiàt es sogleich, dass neunfach die<br />

StÖdte des Feindes vor Sargon, dem „KÜnig der Schlacht“ (iii 13ä: -˹ar˺<br />

˹ta˺-am-ḫa-ri-im) liegen. Sargon bindet Mensch, Rind, Vieh <strong>und</strong> Schafe. Wie in<br />

AO 6702 heiàt es anschlieàend: inūmīšūma Šimurriam ikmi „Damals band er<br />

Simurrum“ (iii 15ä). Tribute werden fortgefÑhrt <strong>und</strong> Simurrum dem Erdboden<br />

gleichgemacht (iii 16äf.). Hier bricht die Kol. iii ab;<br />

7. Eine LÑcke von mindestens 18 Zeilen;<br />

8. Der erhaltene Rest der vierten Kolumne enthÖlt ab Z. 3ä eine Antwort der<br />

Helden an ihren KÜnig, der zuvor gesprochen haben muss. Der Inhalt der Rede<br />

der Helden wird nicht sehr klar. Vielleicht ist sie entfernt mit der heroischen<br />

Rede des ašarēdum in AO 6702 Z. 11 ff. vergleichbar. Sicher ist, dass sich die<br />

Rede hier wie dort auf einen bevorstehenden Feldzug bezieht. Es scheint, dass<br />

die Soldaten das Heldentum preisen. Etwas – das Feindesland oder auch die<br />

Schlacht – sollen die Helden noch an demselben Tage (ūmam) „sehen“ (liṭṭulū). 8<br />

In Z. 6ä, die aufgr<strong>und</strong> des situationsbedingten urram „morgen“ noch wÜrtliche<br />

Rede darstellen muss, ist vermutlich von der „Stadt seines Feindes“ (āl ṣīnīšu)<br />

die Rede, wobei der Bezug des Pron.-Suffixes dunkel bleibt. 9 In Z. iv 7ä spricht<br />

jemand davon, dass er „aufbrechen will“ (lurammãm); in iv 8ä werden LÑgner<br />

(musarrirātum) erwÖhnt <strong>und</strong> wohl auf Sargon bezogen (-ka). In Z. iv 9ä–11ä<br />

begegnet eine Szene, die eine Parallele zu AO 6702 Z. 57 ff. darstellt: der Zug<br />

8 Dies erinnert an AO 6702 Z. 22: ajjiš isinnam inaṭṭalū ušurrū „Wo werden die<br />

Kameraden das Fest schauen?“ Eine literarische AbhÖngigkeit besteht hier wohl dennoch<br />

nicht. Sofern in TIM 9 48 die Schlacht <strong>und</strong> nicht das feindliche Land gemeint ist, stÑnde<br />

allenfalls zu vermuten, dass das Schauen des Festes oder der Schlacht ein traditioneller<br />

Zug der babylonischen Heldenepik gewesen ist. limtašḫū „sie sollen plÑndern“ lÖsst<br />

allerdings eher daran denken, hierfÑr ein geeignetes Objekt, also das Feindesland zu ergÖnzen,<br />

das dann gleichzeitig Objekt fÑr liṭṭulū wÖre.<br />

9 Sofern hier eine allgemeine Sentenz oder ein Sprichwort zitiert ist, kÜnnte sich -šu<br />

mittelbar auf Sargon beziehen, vgl. den Kommentar zur Zeile S. 414 sub iv 6ä.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!