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Stele und Legende - Oapen

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426 Šar tamḫāri<br />

3. qablu Äbersetze ich hier mit „Kampf, Schlacht“ <strong>und</strong> fasse es als Akk.-Obj.<br />

zu qabÉ auf, vgl. dazu AHw 889b s.v. qabÉ 3. J. G. Westenholz, Legends, 108f.<br />

liest dagegen mit qablu „HÄfte; Mitte“: qÑb-la- LUGAL-G[I-en . . . ]<br />

„Sargon girds his loins.“ – Zur Umschriftweise mit GI statt -kÜ- vgl. J. G.<br />

Westenholz, Legends, 106. Das Zeichen GI erscheint nur im Namen Sargons; fÄr<br />

Velare + Vokal /i/ sonst stets KI (= ki, qá, gi 5).<br />

4. Ñ-GAL-là ist eine Gen.-Form, der das Regens fehlt – sofern nicht das<br />

Adjektiv ezzi in eine doppelt verschachtelte St. constr.-Verbindung einbezogen<br />

worden ist („seine wÄtende Waffe des Palastes“; dafÄr wÖre gewÜhnlich kakkīšu<br />

ezzi ša ekalli zu erwarten). MÜglicherweise regiert die Form als St. constr. auch<br />

LUGA[L-GI-en] – so Äbersetzt A. F. Rainey, Amarna Tablets, 7. Schlieálich<br />

kann die Form schlicht falsch fÄr den Akk. geschrieben worden sein; so liest E.<br />

Weidner, BoSt 6 [1922], 63: „. . . seine furchtbare Waffe den Palast“.<br />

J. G. Westenholz, Legends, 110 ergÖnzt ekalli. In Hinblick auf<br />

die Annahme, dass mit Ñ-GAL-là hÜchstwahrscheinlich eine Ortsbestimmung<br />

(„im Palast“) <strong>und</strong> kein Akk.-Objekt gemeint ist, ist dies gewiss die plausibelste<br />

LÜsung. Ich beziehe diese Ortsbestimmung jedoch gegen Westenholz noch auf<br />

den vorigen Satz, nicht auf die redeeinleitende Formel, die im Šar tamḫāri zumeist<br />

mit dem Namen des Sprechers beginnt.<br />

KAàU (vgl. E. Neu/C. RÄster, Heth. Zeichenlexikon, Nr. 141) wird in den<br />

peripheren Dialekten des Akkadischen aus Ḫattuša, Ugarit <strong>und</strong> Emar ausschlieálich<br />

fÄr pÉ „M<strong>und</strong>“ verwendet; die entsprechenden Belege hat C. Wilcke, ZA 79<br />

(1989), 186 zusammengestellt. In El-Amarna ist die Schreibung nur im Šar<br />

tamḫāri <strong>und</strong> in dem groáen Brief des Amenophis an Burnaburiaš bezeugt (EA 5<br />

= VS 12 198, ii 67; iii 3; iv passim). C. Wilcke, l.c. sieht in der Verbreitung<br />

dieser Schreibung einen Reflex der sog. „Ḫattuša-Schule“, die D. O. Edzard,<br />

Proceedings of the Ninth World Congress of Jewish Studies 8 (Jerusalem 1988),<br />

27–33 beschrieben hat <strong>und</strong> die das Akkadische der Levante <strong>und</strong> ãgypten vermittelte.<br />

– FÄr den Silbenwert /ka/ schreibt das Šar tamḫāri sonst stets GA = -kã-,<br />

mit Ausnahme von Rev. 19å, wo zweimal gewÜhnliches KA fÄr das Possessiv-<br />

Suffix -ka erscheint.<br />

6. In Hinblick auf die hethitische Version der Šar tamḫāri-ErzÖhlung (vgl. H.<br />

G. GÄterbock, MDOG 101 [1969], 19 Kol. i 13å) halte ich å-ba-a mit S. Izre’el,<br />

AST, 73 fÄr eine Form der 1. Ps. Sg. (so auch J. G. Westenholz, Legends, 111).<br />

Da das zweite Verb der Zeile im PrÖt. steht, ist es dagegen wenig wahrscheinlich,<br />

dort gleichfalls die 1. Ps. Sg. anzunehmen (Izre’el: “I shall subdue”). Vielmehr<br />

scheint Sargon hier von der UnterdrÄckung der Kaufleute durch Nūrdaggal<br />

zu sprechen.<br />

Zur im peripheren Akkadisch des 2. Jahrtausends hÖufiger belegten gedoppelten<br />

Schreibung des 1. Konsonanten (hier: -kk-) vgl. oben S. 256. Die

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