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Rasch-Das Eibenstocker Stickereigewerbe 1910 - modetheorie.de

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<strong>mo<strong>de</strong>theorie</strong>.<strong>de</strong><br />

<strong>Rasch</strong>, <strong>Das</strong> <strong>Eibenstocker</strong> <strong>Stickereigewerbe</strong> unter <strong>de</strong>r Einwirkung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>, <strong>1910</strong>, 15 (169)<br />

12<br />

Es hat sich kaum über <strong>de</strong>n Geburtenüberschuß hinaus vermehrt. Auffallend stark<br />

ist zwar die Zunahme von 1834 bis 1852; von 1855 bis 1871 zeigt sich ein auffallen<strong>de</strong>r<br />

Stillstand, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>nfalls zum Teil auf eine durch große Brän<strong>de</strong> (1856 und<br />

1862) erzeugte Abwan<strong>de</strong>rung zurückzuführen ist. Seit 1871 setzt eine langsame<br />

Zunahme ein; sie hatte ihren Grund in <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Maschinenstickerei<br />

(seit 1860), welche nunmehr <strong>de</strong>n männlichen Arbeitskräften dauern<strong>de</strong> Beschäftigung<br />

gewährte. Mit <strong>de</strong>m erneuten großen Aufschwunge dieser Industrie, <strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>m Jahre 1900 begann, hängt das beträchtliche Wachstum <strong>de</strong>r Stadt in <strong>de</strong>n letzten<br />

sieben Jahren zusammen.<br />

Seit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Maschinenstickerei hat sich auch das äußere Stadtbild<br />

allmählich zum Besseren verän<strong>de</strong>rt, vor allem in <strong>de</strong>n letzten Jahren. Es gibt gewissermaßen<br />

ein Bild <strong>de</strong>r gewerblichen Entwicklung. Die alten, kleinen und verräucherten<br />

„Häusel“ <strong>de</strong>r alten Stadt wer<strong>de</strong>n mehr und mehr durch Neubauten ersetzt.<br />

In jenen stand einst in je<strong>de</strong>r Stube, die manchmal von mehreren Familien<br />

bewohnt wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Stickrahmen; in diesen befin<strong>de</strong>n sich geräumige Maschinengelasse<br />

o<strong>de</strong>r es sind beson<strong>de</strong>re Maschinenräume (für 1 - 2 Stück) gebaut. Die neuen<br />

„Stickerhäuser“ <strong>de</strong>r Hausindustriellen, welche sich wie die Anlagen einer mo<strong>de</strong>rnen<br />

Arbeiterkolonie über mehrere Straßenzüge <strong>de</strong>r Oberstadt erstrecken, <strong>de</strong>uten<br />

auf die jüngste Epoche zunehmen<strong>de</strong>n Wohlstan<strong>de</strong>s. Diesen Eindruck hinterlassen<br />

auch die großen, massiven Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r „Herren“. Aber <strong>de</strong>r Gegensatz zwischen<br />

Fabrikanten- (1) (Verleger-) und Arbeiterhaus ist heute weit mil<strong>de</strong>r als noch<br />

vor zwei Jahrzehnten.<br />

____________________<br />

(1) Im Erzgebirge macht <strong>de</strong>r Sprachgebrauch keinen Unterschied zwischen Fabrikant und Verleger;<br />

gebräuchlich ist im Volksmun<strong>de</strong> nur die erste Bezeichnung. In <strong>de</strong>r Abhandlung soll diesem<br />

Gebrauche durch die Bezeichnung „Fabrikant-(Verleger)“ Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Rasch</strong>, <strong>Das</strong> <strong>Eibenstocker</strong> <strong>Stickereigewerbe</strong> unter <strong>de</strong>r Einwirkung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>, <strong>1910</strong>, 15 (169)<br />

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