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Rasch-Das Eibenstocker Stickereigewerbe 1910 - modetheorie.de

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<strong>mo<strong>de</strong>theorie</strong>.<strong>de</strong><br />

<strong>Rasch</strong>, <strong>Das</strong> <strong>Eibenstocker</strong> <strong>Stickereigewerbe</strong> unter <strong>de</strong>r Einwirkung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>, <strong>1910</strong>, 9 (169)<br />

I. Kapitel. Eibenstock, seine Lage und seine wirtschaftliche Entwicklung.<br />

<strong>Das</strong> Erzgebirge, <strong>de</strong>ssen Kamm die südwestliche Grenze <strong>de</strong>s Königreichs Sachsen<br />

bil<strong>de</strong>t, erhebt sich nach Sü<strong>de</strong>n hin allmählich ansteigend. So bezeichnet <strong>de</strong>r<br />

Grenzstreifen zugleich das Gebiet <strong>de</strong>r höchstgelegenen Sie<strong>de</strong>lungen <strong>de</strong>s Königreiches.<br />

Der Gebirgswall ist ein Verkehrshin<strong>de</strong>rnis, und daher umgehen ihn die großen<br />

sächsischen Bahnlinien im Osten und Westen o<strong>de</strong>r sie ziehen sich im erzgebirgischen<br />

Becken hin. Die Orte <strong>de</strong>s Obererzgebirges liegen daher für <strong>de</strong>utsche<br />

Verhältnisse weit ab von <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Eisenbahnstrecken. <strong>Das</strong> gilt beson<strong>de</strong>rs<br />

von <strong>de</strong>n Sie<strong>de</strong>lungen, die oberhalb <strong>de</strong>r 600 m-Höhenlinie angelegt wur<strong>de</strong>n. Der<br />

wichtigste Ort in <strong>de</strong>m westlichen Obererzgebirge ist Eibenstock, <strong>de</strong>r jetzige Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Handmaschinenstickerei, mit einer Höhenlage von 635 m. Die Stadt<br />

gehört zur Amtshauptmannschaft Schwarzenberg und erstreckt sich auf einer von<br />

<strong>de</strong>r oberen Zwickauer Mul<strong>de</strong> nach Sü<strong>de</strong>n ziehen<strong>de</strong>n Höhe, die im Verhältnis 1:18<br />

ansteigt und im Osten zur Dönitz, im Westen zur Großen Bockau, zwei Nebenflüssen<br />

<strong>de</strong>r Mul<strong>de</strong>, abfällt. Im Dönitzgrun<strong>de</strong> zieht sich die Unterstadt hin, während<br />

die Oberstadt, in welcher die öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> liegen, die Höhe einnimmt (1).<br />

Geologisch gehört die Gegend <strong>de</strong>m <strong>Eibenstocker</strong> Granitmassiv an, auf <strong>de</strong>m Reste<br />

von Glimmerschiefer aufliegen; die oberflächliche Verteilung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Gesteine<br />

im alten Gerichtsamtsbezirke Eibenstock verhält sich abgerun<strong>de</strong>t wie 19:1 (2). In<br />

unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>r Stadt ist <strong>de</strong>r Granit zu Tonbo<strong>de</strong>n verwittert. Infolge <strong>de</strong>r<br />

reichen Nie<strong>de</strong>rschläge - 1075 mm im Jahre - (3) sind<br />

____________________<br />

(1) Vgl. die Sektionen Eibenstock und Schneeberg <strong>de</strong>r Meßtischblätter (1:25000).<br />

(2) „Zeitschrift <strong>de</strong>s Statist. Bureaus <strong>de</strong>s Kgl. Sächs. Ministeriums <strong>de</strong>s Innern“, Leipzig 1857, Heft<br />

4, S. 89.<br />

(3) Heinrich Gebauer, „Die Volkswirtschaft im Königreich Sachsen“. Dres<strong>de</strong>n 1893, S. 24.<br />

<strong>Rasch</strong>, <strong>Das</strong> <strong>Eibenstocker</strong> <strong>Stickereigewerbe</strong> unter <strong>de</strong>r Einwirkung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>, <strong>1910</strong>, 9 (169)<br />

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