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welche die Chance versäumt hätten, zu technikzugewandten<br />

»Akzeptanz-« und »Markterschließungswissenschaften« zu<br />

werden! Wer braucht heute noch Philosophen, Außenseiter<br />

der Fortschrittsgesellschaft? Interessanterweise beklagte<br />

unter dem ironisch-falschen Titel »Platon fehlen die<br />

Epi gonen« selbst die Süddeutsche Zeitung (in Über nahme<br />

einer Meldung von »Associated Press«) den Nach -<br />

wuchsmangel bei Philosophen in Athen (vielleicht sollte<br />

man von den zu vielen in Mitteleuropa einige zum Ausgleich<br />

schicken – als philosophische Morgengabe und Hirnhilfe<br />

der Europäischen Gemeinschaft):<br />

O-Ton SZ: »Sogar im Philosophischen Institut der Universität<br />

von Athen denken nicht Hunderte von Gelehrten über<br />

die ›Liebe zur Weisheit und zum Wissen‹ nach, sondern<br />

nur etwa ein halbes Dutzend … Viele Studenten haben die<br />

Werke von Sokrates (sic!), Plato oder Aristoteles im Original<br />

nicht einmal gelesen.« Also, man muß doch bitten …<br />

Wenigstens Sokrates’ Werke könnte man gelesen haben …<br />

Der 4,5-Philosoph<br />

Kein Wunder, daß die Philosophie aktuelle Imageprobleme<br />

hat. In einer Fernsehsendung konnte man vor ein paar Jahren<br />

folgenden Sketch sehen: Ein Doktor der Medizin, praktischer<br />

Arzt, kam zum Dekan der Medizinischen Fakultät<br />

einer Universität, einem alten Freund, und wollte bei ihm<br />

einen Studienplatz für seinen Sohn erreichen, der nur 2,0<br />

in seinem Abiturzeugnis als Notenmittel bekommen hatte<br />

statt der für ein Medizinstudium erforderlichen 1,5 oder<br />

1,8 (für die korrekte Wiedergabe von Zehntelpunkten<br />

kann ich mich nicht verbürgen). Es war natürlich trotz<br />

burschenschaftlicher Bundesbruderschaft der ehrbaren<br />

Alten Herren »nichts zu machen«. Der Dekan konnte damals<br />

nur auf die ZVS, die Zentrale Vergabestelle für Studien-<br />

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