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die Erde zu umschiffen.« Sein Mißtrauen ist so groß,<br />
daß er gesteht, er sei »geneigt …, alle meine Papiere und<br />
Bücher ins Feuer zu werfen, daß ich … den Entschluß<br />
fasse, niemals um des Denkens und der Philosophie<br />
willen auf die Vergnügungen des Lebens zu verzichten<br />
…« In seinem erkenntnistheoretischen Spätwerk bezieht<br />
er seine berühmte Autodafeandrohung auf jedes Buch,<br />
das keine »Erörterung über Größe und Zahl« und über<br />
Erfahrungstatsachen enthält. In diesem Falle »übergebe<br />
man es den Flammen, denn es kann nichts als Sophisterei<br />
und Blendwerk enthalten«. So konsequent war Hume<br />
freilich nicht mehr, daß er nun auch seine eigenen unter<br />
diese Art fallenden Bücher den Flammen übergeben hätte.<br />
Langzeiteffekte des Denkens<br />
Alle Gesellschaftsformen sind von Menschen, vor allem,<br />
aber nicht nur, von denen, die Macht besitzen, gestaltet<br />
worden – durchaus aufgrund von bestimmten Ziel- und<br />
Leitorientierungen, die letztlich philosophischer Natur<br />
sind. Insofern kann man sagen, daß die philosophischen<br />
Ideen und Grundkonzeptionen insbesondere im Bereich<br />
der Leitung des Verhaltens, so etwa die Werte des Guten,<br />
des Schönen usw., wesentlich von der Entwicklung<br />
der Philosophie und ihrer Ideen bedingt, bestimmt,<br />
geprägt sind. Dies gilt selbst dann, wenn es nicht mehr<br />
im allgemeinen Bewußtsein vorherrscht oder man die<br />
Herkunft im einzelnen vergessen hat, vielleicht gar nicht<br />
mehr analysieren, wissen, aufdecken will.<br />
Außerdem laufen viele dieser Einwirkungen außerordentlich<br />
langfristig ab. Man bedenke, daß etwa die Staatsphilosophie<br />
(wie natürlich das gesamte Unternehmen der<br />
abendländischen Philosophie) geprägt wurde von Platon und<br />
Aristoteles, daß im Grunde nur recht wenige Ideen in der<br />
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