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esser gesagt: die methodologische, methodenkritische<br />

Seite der Philosophie ist nach wie vor eine ganz entscheidende<br />

Teildisziplin der Philosophie. Heute nennt man<br />

sie Wissenschaftstheorie, Sprachphilosophie und Logik.<br />

Diese Bereiche sollte der Philosophierende als methodische<br />

Minimalvoraussetzung beherrschen, um eben einigermaßen<br />

erfolgreich und präzise seine Analysen vornehmen zu<br />

können. Sie sind seit alters wesentliche Teile der Freien<br />

Künste, der artes liberales; »die philosophische Kunst«, die<br />

techne dialektike, setzt das Collegium logicum et linguisticum<br />

voraus.<br />

Freilich gibt es Herausforderungen und Wandel – auch<br />

für die Wissenschaftstheorie: »Wandel und Wechsel liebt,<br />

wer lebt«, sinnierte Richard Wagner. Nur wer sich wandelt,<br />

lebt. »Der Positivismus ist tot – außer in der Phantasie seiner<br />

streitbaren Gegner!«, konstatierte ich schon vor einem<br />

Jahrzehnt. Entsprechend Abgewandeltes gilt für die<br />

Wissenschaftstheorie: »Opas Wissenschaftstheorie ist tot!«<br />

»Man kann das natürlich auch diplomatischer sagen« – so<br />

Helmut Spinner, der – ebenso zu Recht – feststellt: »Sie<br />

ist durch die neue Entwicklung des kognitiv-technischen<br />

Komplexes überrollt und abgehängt worden.« Forderte ich<br />

nicht eine praxisnahe, »pragmatische« Wissenschaftstheorie<br />

im Dauerclinch mit Wissenschaftsgeschichte, Wissen schaftssoziologie<br />

und empirischer Wissenschaftswissen schaft schon<br />

damals? Ahnungsvoll, zu anspruchsvoll? »Wir müssen den<br />

Tiger reiten!« (So spinnt Spinner den Faden weiter.) Packen<br />

wir also den Tiger nicht in den Tank, sondern besteigen ihn.<br />

Vielleicht läßt er sich zähmen mit Vernunft und Verstand!<br />

»Gott gab den Menschen zwar den Verstand, doch leider<br />

vergaß er, eine Gebrauchsanweisung beizufügen«, schrieb<br />

Ralf Bülow, ein 20jähriger, in einem Aphorismenwettbewerb<br />

der Zeit. Also muß man den Gebrauch mühselig lernen und<br />

immer wieder üben … Dito.<br />

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