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»Studiere nur und raste nie,<br />

du kommst nicht weit mit deinen Schlüssen!<br />

Das ist das Ende der Philosophie:<br />

zu wissen, daß wir glauben müssen!«<br />

Oder ist das »Ende der Philosophie«, so wie es der gegenwärtige<br />

Präsident der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie<br />

in Deutschland, Odo Marquard, ein selbststilisierter<br />

Skeptiker und »Transzendentalbelletrist«, diagnostizierte?<br />

»Die Philosophie, sie ist zu Ende; wir betreiben Philosophie<br />

nach dem Ende der Philosophie« (wie auch schon Heideg<br />

ger und Löwith geurteilt hatten).<br />

»Am Ende wird noch«, prophezeite schon Goethe mit<br />

Brief (12.2.1829) und Siegel, »der neuesten Philosophie<br />

gemäß, alles in nichts zerfallen, eh es noch zu sein angefangen.«<br />

Es gelte, alles auf das Sorgsamste zu untersuchen:<br />

»sonst gehen entweder wir an der Philosophie, oder die<br />

Philosophie geht an uns zugrunde«.<br />

Eschenmayer hatte schon im vorigen Jahrhundert im<br />

gleichnamigen Werk von der Philosophie in ihrem Übergang<br />

zur Nichtphilosophie gehandelt. Philosophie scheint<br />

immer im Endkampf – fragt sich nur, ob in Agon oder Agonie?<br />

Marquard jedenfalls ließ sich wählen und löste die<br />

Philosophiegesellschaft auch nicht auf. Eine transzendental-paradoxistische<br />

Inkonsequenz. Oder war sein Kokettieren<br />

mit dem Endzeitlichen, das die Philosophie gesegnet<br />

haben sollte, eher die Konsequenz transzendentalparodistischer<br />

Kompetenz? Marquard meinte ja, nachdem die Philosophie<br />

die Seelentrösterhoffnungen und Erwartungen,<br />

die ihr als »Magd der Theologie«, als Wissenschaftsknecht,<br />

als Emanzipationsgehilfi n entgegengebracht worden waren,<br />

allesamt enttäuschen mußte, sei sie heute nur noch<br />

für eines kompetent, nämlich für das Eingeständnis ihrer<br />

eigenen Inkompetenz: Sie habe nur noch »Inkompetenz-<br />

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