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efl ektierend nachzuvollziehen und gleichsam das Leben<br />
sub species aeternitatis, unter übergreifenden, allgemeineren,<br />
ja, höheren Gesichtspunkten zu sehen, ein Ziel, das<br />
insbesondere bei Platon als höchstes Ziel am Ende des Philosophierens<br />
stand. Auch diese Einsicht könnte man natürlich<br />
für wenigstens halb pathologisch halten, für ein Ziel, das der<br />
kreativen Auseinandersetzung mit der Welt widerspricht.<br />
Auseinandersetzung mit der Welt muß freilich nicht nur das<br />
aggressive Eingreifen der abend ländischen experimentelltechnischen<br />
Weltgestaltung samt der entsprechenden<br />
philosophischen Einstellung sein. Öko logische Philosophie<br />
ist heute modern – im Sinne von Kurt Barthels<br />
»Manifest zum hundertsten Todestag. Nach Karl Marx<br />
Die Philosophen haben die Welt<br />
nur verändert, 32<br />
es kommt aber darauf an,<br />
sie zu (ver)schonen.«<br />
(Dieses Zitat erinnert freilich auch an Rolf Hochhuths Satz:<br />
»Die Marxisten haben Marx nur verschieden interpretiert;<br />
es kommt aber darauf an, ihn zu verändern!«).<br />
Auch Marxologen können Jokologen sein. Die große Marx-<br />
Engels-Gesamtausgabe (genannt MEGA – griech. »groß«)<br />
entzifferte die schwer lesbare Sütterlin-Handschrift Marxens<br />
bei den Ökonomisch-Philosophischen Manuskripten dort,<br />
wo es um »gemeinschaftlichen Genuß« geht, idealistischbieder<br />
als »gemeinschaftlicher Geist«. Und das gleich an<br />
mehreren Stellen! Der vielsagende Satz: »Die Tätigkeit und<br />
der Genuß, wie ihrem Inhalt, sind auch der Existenzweise<br />
nach gesellschaftlich, gesellschaftliche Tätigkeit und<br />
gesellschaftlicher Genuß«, wird MEGA-lomarxisch zu: »Die<br />
Tätigkeit und der Geist, wie ihrem Inhalt, sind auch der<br />
Entstehungsweise nach gesellschaftlich, gesellschaftliche<br />
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