13.02.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Auf ewig ist der Krieg vermieden;<br />

Befolgt man, was der Weise spricht,<br />

Dann halten alle Menschen Frieden,<br />

Allein die Philosophen nicht.«<br />

– Und das parallel zum Erscheinen der Kritik der reinen<br />

Vernunft (deren Aufl age B sich heuer gerade zum 200. Male<br />

jährt)! Ist dies nun eine Einsicht der kleinen Vernunft?<br />

Wie aber endet Jorge Luis Borges’ Altersgedicht »Reliquiem«:<br />

»Von jenem Buch von Kant,<br />

welches der Universalschlüssel ist,<br />

wie man uns gesagt hat,<br />

bleiben uns bloß die vielen Blätter<br />

und die gotische Fraktur.«<br />

Sollte der größte Philosoph der Neuzeit verstummt sein,<br />

seine Lesbarkeit verschwunden? Das dürfte denn wohl<br />

doch nicht sein! Das müßte man zumindest bestreiten …<br />

Zurück zu Kant! Kant redivivus, zeitangemessen revidiert!<br />

Der Streit der Philosophen (real)<br />

und das skeptische Selbstanwendungs-Autodafé<br />

(nur angekündigt)<br />

Schon nach Lukian zankten sich »alle Philosophen … um<br />

des Esels Schatten« – um des Kaisers Bart, würden wir<br />

heute sagen. Angemessener ausgedrückt: »um Platons<br />

Bart«. Kant hielt es für einen zweitausendjährigen<br />

Skandal, daß die Philosophen ihre Probleme nicht lösen<br />

konnten – statt dessen ständig stritten. Newton sprach<br />

zwar davon, »die Philosophie sei eine so prozeß- und<br />

streitsüchtige Dame, daß ein Mann ebensogut gleich<br />

dauernd in Rechtsprozesse verwickelt sein könnte wie<br />

114

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!