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Universitäten noch nicht das in anderen Verbänden repräsentative<br />

»Management by Bluejeans« (»An den wichtigsten Stellen<br />

sitzen Nieten!«) ausgebreitet, auch nicht das statt des geeigneten<br />

»Management by Champions« bei Sportverbänden (die von der<br />

Erfahrung alter Meister zehren könnten) so beliebte »Management<br />

by Champignons«: »Die Mitarbeiter im Dunkeln lassen und mit<br />

Mist bedecken; wenn sich Köpfe zeigen, diese abschneiden.«<br />

Soweit der Exkurs zur modernen Management-Philosophie,<br />

der natürlich ad libitum ausgedehnt werden könnte. Neuerdings<br />

gehört die Vokabel ›Philosophie‹ schon zum Schickimicki-<br />

Jargon, wie ein diesbezügliches Wörterbuch behauptet.<br />

28a Philosophische Fähigkeiten dürften künftig wieder wirtschaftsrelevanter<br />

werden. Inserierte doch neulich eine Consulting-Gruppe<br />

für die Position eines Consultant für Unternehmensstrategie mit der<br />

Angabe klassisch-philosophischer Fähigkeiten als Anforderungen:<br />

»Bei uns sind Ihre intellektuelle Leistungsfähigkeit, Initiative<br />

und Vielseitigkeit entscheidend. Denn als Consultant für Unternehmensstrategie<br />

müssen Sie vieles in einem sein: kreativer<br />

Analytiker, universeller Spezialist, Einzelkämpfer mit Teamgeist,<br />

Logiker mit Intuition, abgeklärter Enthusiast, metaphysischer<br />

Praktiker, kritischer Optimist, Denker und Macher, und noch<br />

einiges mehr. – Sie sollten ein hervorragendes Examen haben<br />

und über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Wenn Sie<br />

interessiert und nicht älter als 32 Jahre sind, schicken Sie Ihre<br />

Bewerbungsunterlagen an …« Also Philosophen wieder an die<br />

Wirtschaftsfront!<br />

29 Übrigens ließ sich diese philosophische Erkenntnis auch in der<br />

empirischen Theorie der Seele (= »dasjenige, was sich nichtrefl exiv<br />

intentional verhält, insofern es Welt hörend vernimmt, und was<br />

refl exiv intentional sich verhält, insofern es sich selbst lauschend<br />

vernimmt«) bestätigen: Der große Psychologe Ernst-August<br />

Dölle erkannte mittels seines seelenlogischen Ansatzes: »Nicht<br />

der Mittag, sondern der Abend ist die Zeit des Seelenkundlers«<br />

(vgl. Herrmann 1974, S. 57, 54).<br />

30 In einem unveröffentlichten Manuskript zur hermeneutischen<br />

»Jokologie« beschreibt Simon-Schaefer seinen Fund (den er<br />

dem »gleichen haarsträubenden Zufall« wie Umberto Eco<br />

seinen Bericht über William von Baskerville – alias Wilhelm von<br />

Ockham – verdankt) von Dantes Notizen über künftige Infernos<br />

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