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Tätigkeit und gesellschaftlicher Geist«! Einige Zeilen später<br />
heißt es bei MEGA: »Die gesellschaftliche Tätigkeit und der<br />
gesellschaftliche Geist (statt: Genuß) existieren keineswegs<br />
allein in der Form einer unmittelbar gemeinschaftlichen<br />
Tätigkeit und unmittelbar gemeinschaftlichen Geistes (statt:<br />
Genusses), obgleich die gemeinschaftliche Tätigkeit und der<br />
gemeinschaftliche Geist (statt: Genuß), d.h. die Tätigkeit<br />
und der Geist (statt: Genuß), die unmittelbar in wirklicher<br />
Gesellschaft mit anderen Menschen sich äußert und bestätigt,<br />
überall da stattfi nden werden, wo jener unmittelbare Ausdruck<br />
der Gesellschaftlichkeit im Wesen ihres Inhalts begrün -<br />
det und seiner Natur angemessen ist.« Hans-Joachim<br />
Lieber, der mit seinen Mitarbeitern diese Lesefehler in dem<br />
gedrechselten Satzgebilde entdeckte, kommentiert diese und<br />
die weitere Leseverwechslung zwischen ›Verobjektivieren‹<br />
und ›Versubjektivieren‹ mit dem Vers, den er sich darauf<br />
macht: »Ob ›Versubjektivieren‹ oder ›Verobjektivieren‹, ob<br />
›Geist‹ oder ›Genuß‹ – es bleibt für den Interpreten immer<br />
der gleiche Stuß« (von Lieber handkorrigiert aus: »Schluß«<br />
– kein Sütterlin-Lesefehler, ich schwöre es!). – Heißt das,<br />
daß »Geist« und »Genuß« wie die beiden anderen Ausdrücke<br />
einfach für den Materialisten austauschbar sind? Worte<br />
sind schön. Passen sie immer, besagen sie nichts. Geist ist<br />
Genuß – auch umgekehrt? Leider ein heute oft vergessenes<br />
Genußmittel wie das Denken (s.o. S. 26).<br />
Materialistisch, monistisch, monoman bleibt sich’s eh<br />
gleich … Bleiben wir bei den Materialisten.<br />
Der zu Unrecht vielbekämpfte Starmaterialist Julien Of<br />
fray de La Mettrie, den der Aufklärer Diderot als zu<br />
»verdorben« aus »der Schar der Philosophen« ausschließen<br />
wollte, der aber selbst aufklärerisch witzig und vielfach über -<br />
raschend modern argumentierte – etwa »Gut« und »Böse«<br />
als »politische Institution«, notwendig für den »gesellschaftlichen<br />
Zusammenschluß« ansah und das Lachen gut<br />
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