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von Beleidigung, daß sie bei jeder Gelegenheit ge zwun gen<br />

ist, für ihre Ergebnisse Entschuldigungsgründe zu suchen und<br />

sich gegenüber den einzelnen Künsten und Wissenschaften,<br />

die sich von ihr gekränkt fühlen mögen, zu rechtfertigen.<br />

Dies erinnert an einen König, der des Hochverrats gegen<br />

seine Untertanen angeklagt ist.« (Hume)<br />

Der Schweizer Gelehrte Walter Hofmann sah den<br />

Konfusionsspezialismus noch zugespitzter: Zwischen Erwar<br />

tungsdruck und Begriffsverdrehungstricks einge zwängt,<br />

sei das Philosophische Seminar heute ein Wortmaskenverleihinstitut.<br />

Konfusionspezialisten im Wortmaskenverleihinstitut?<br />

Souverän ist, wer genialisch-konfus über die<br />

Wortmasken verfügen, diese verleihen oder gar verordnen<br />

kann. War die »Liebe zur Weisheit« – sei sie professionell<br />

oder nicht – jemals so verfügungsstark? Außer vielleicht<br />

einst als »Magd der Theologie« (im Mittelalter)? Doch als<br />

solche konnte die Philosophie erst recht nicht verfügen. Sie<br />

hatte zur Verfügung zu stehen. Heute spätherrlich nennt man<br />

eine solche Disziplin ›Akzeptanzwissenschaft‹, ›Diskussionswissenschaft‹,<br />

›Palaverdisziplin‹. Der Konfusionsspezialist<br />

ist professionell eingeordnet, die Konfusion gelichtet.<br />

Auch Denker haben ihre eigene<br />

professionelle Defi zienz und Deformation<br />

Professionelle und Professionen haben ihre eigenen Selbst -<br />

verständlichkeiten und Vorurteile. Das als selbstver ständ -<br />

lich Übernommene ist auch das unkritisch Hinge nomme<br />

ne, das nicht weiter Hinterfragte, dasjenige, das man<br />

dann nicht mehr ändern kann. Man wächst in die Selbstverständlichkeiten<br />

hinein und ist dann gar nicht in der Lage,<br />

die Grundlagen, die man vorausgesetzt hat, zu sehen, zu<br />

analysieren, ähnlich wie der Fisch, der nur im Tiefseeozean<br />

lebt und das Wasser gar nicht wahrnehmen kann. Er hat keine<br />

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