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wobei ich mit der linken Hand eine bestimmte Geste mache: ›Hier<br />

ist noch eine‹.« – Anderswo meint er überzeugend: »Was meiner<br />

Meinung nach ernstgenommen werden muß und worüber man<br />

wirklich seine Zweifel haben kann, ist nicht die Frage, ob dies ein<br />

Finger ist oder ob ich weiß, daß es einer ist, sondern die Frage,<br />

was ich in gewissen Hinsichten weiß, wenn ich weiß, daß dies<br />

ein Finger ist.«<br />

33 Menschlichkeit und Gerechtigkeit als allgemeine soziale Leit -<br />

ideen sind natürlich viel älter – Tschuangtses Fabel zufolge wollte<br />

Kungtse (Konfuzius) Laotse seine klassisch gewordenen Bücher<br />

überreichen. Auf dessen Frage nach dem wesentlichen Gehalt<br />

antwortete Kungtse: »Sein Glück mit anderen zu teilen und die<br />

ganze Menschheit ohne Parteilichkeit zu lieben – das ist das Wesen<br />

der Menschlichkeit und Gerechtigkeit.« »Ach«, erwiderte Laotse,<br />

»Ihr sprecht ja wie ein Prophet. Ist es nicht widersinnig, von Liebe<br />

zur ganzen Menschheit zu sprechen? … Warum wollt Ihr nicht<br />

… einfach den natürlichen Neigungen Eures Charakters und den<br />

Gesetzen des Tao folgen? Warum erzeugt Ihr solch eine Unruhe<br />

und haltet das Banner der Menschlichkeit und Gerechtigkeit<br />

empor wie einer, der seinen Sohn verloren hat und die Trommel<br />

schlägt, um ihn zu suchen? Ach, ich fürchte sehr, daß Ihr die Natur<br />

des Menschen nur stört.« Nach Tschuangtse, dem begeisterten<br />

Taoisten, müßte Kungtse das später eingesehen haben, da er bei<br />

einem späteren – ebenso fi ktiven – Besuch gestand: »Lange habe<br />

ich mich nicht in der allgemeinen Menschlichkeit verloren, aber<br />

wie kann man Menschlichkeit lehren, ohne sich in der Menschheit<br />

zu verlieren«? Nur, indem man versucht, sich an einzelne<br />

hinzugeben. »Jetzt habt Ihr es«, sprach Laotse . . .<br />

34 Es wäre ein kritisch-konstruktivistisches Forschungsprogramm<br />

wert, herauszufi nden, ob Oskar hier Oswald oder Schwemmer<br />

hier Schlemmer verdrängte (der hatte jedenfalls keinen Lehrer<br />

namens Paul) oder Rehder (der ja in Amerika lehrt) schlicht<br />

den Namen Oswald aus historiophoben Gründen assoziierte<br />

– hatte ein Träger dieses Namens doch einst den strahlenden<br />

intellektuellen Präsidenten ermordet. Lehrte Rehder Literatur<br />

und nicht Mathematik, so läge auch eine Anspielung auf Oskar<br />

Mazerath nahe. Oder sollte einfach in Kalifornien Hollywood<br />

geistes-usurpierend immer noch so präsent sein? Wer A sagt, muß<br />

auch an einen Oskar denken … Oder sollte die Oskar-Hypothese<br />

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