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Eine alchimistische Allegorie: Das Ei der Philosophie<br />

zu erfassen, das von vornherein total jenseits des Bereiches<br />

ist, den er mit diesem Instrument wirklich erreichen,<br />

beherrschen, verändern kann? Platon meinte dies schon<br />

im siebten Brief, in dem er seine Verzweifl ung über das<br />

philosophische Ungenügen der Sprache Ausdruck verleiht.<br />

Bonaventura von Thurn behauptet zwar: »Das Geschriebene<br />

ist immer gescheiter als der, der es geschrieben hat«, doch<br />

dürfte dies auf Platon wohl nicht zutreffen – und Platons<br />

Skepsis über die Ausdrucksfähigkeit der Sprache dürfte eher<br />

berechtigt sein. Ein afrikanisches Sprichwort drückt dies<br />

im Hinblick auf die Lebenspraxis knapp und drastisch aus:<br />

»Worte sind schön, doch Hühner legen Eier.« Philosophen<br />

nicht – und wenn doch, dann sind es nach Nietzsche Basiliskeneier,<br />

Eier von Monstern mit tötendem Blick. Oder<br />

Goyas Ungeheuer, die »der Traum der Vernunft gebiert«?<br />

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