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Man spottet oft ob solchen Wundergreisen:<br />

sie wollen aller Dinge Grund erweisen. […]<br />

Doch mußt du, willst du dich zum Wahren fi nden,<br />

dich vorher noch durch viel Gefahren winden;<br />

oft droht dich dunkle Nacht des Nichts zu lähmen<br />

und dir den letzten Strahl des Lichts zu nehmen. […]<br />

So fühlt man oftmals sich im Leeren schweben<br />

in einem allzu geistesschweren Leben.<br />

Man kann nicht stets im Unerreichten leben,<br />

drum braucht man auch den Saft der leichten Reben,<br />

der uns die Seele metaphysisch nährt,<br />

der durch den Geist uns dionysisch fährt.<br />

Der Denker sich vom Wein befeuchten lasse,<br />

damit er recht des Geistes Leuchten fasse;<br />

denn mancher erst in der Befeuchtung Land<br />

den Geist der tieferen Erleuchtung fand.<br />

Es hat das wahre Wort vom Sein gewagt,<br />

wer es, erfüllt von dunklem Wein, gesagt. […]<br />

Greift man dabei auch mal die Töne schief:<br />

nur durch den Wahnsinn wird das Schöne tief.«<br />

Professorenschicksal<br />

Nach Schopenhauer nimmt »in der Universitätsphilosophie<br />

die Wahrheit nur eine sekundäre Stelle ein …«; denn die<br />

Kathederphilosophie verdrängte die Wahrheit zugunsten<br />

einer »anderen Eigenschaft« (konfessionelle oder herr–<br />

schaftliche Brauchbarkeit oder »redliches Auskommen«<br />

des Universitätsphilosophen »nebst Weib und Kind«):<br />

»Dies also unterscheidet auf den Universitäten die<br />

Philosophie von allen anderen daselbst kathedersässigen<br />

Wissenschaften.« Freilich meint Schopenhauer auch:<br />

»Nichts schadet der Philosophie mehr als die besoldeten<br />

Professoren derselben, welche glauben, von Amts<br />

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