No 96 - IUMSP

Präventionsmaterialien verteilte, die Klienten dieser Etablissements an und versuchte,
Diskussionen rund um Safer Sex anzuregen.
Der Outreachworker begibt sich auch regelmässig (mindestens einmal im Monat) an andere von
Schwulen frequentierte Orte, vornehmlich die Schützenmatte, dem bevorzugten Cruisingpark
von Basel a . Ein Duo-Pack mit Präservativ und Gleitmittel wurde von der AHbB in Zusammenarbeit
mit dem Baudepartement der Stadt-Basel (Abtlg. Stadtgärtnerei und Friedhöfe) eigens für
diese Szene geschaffen. Dieses Material ‘Spielregeln im Park’ ruft einerseits die wichtigsten Safer
Sex Regeln in Erinnerung und mahnt die Benutzer andererseits, auf die Sauberkeit des Parks zu
achten (‘gebrauchte Gummis in den Abfallkübel’). Wie in den Bars und Saunen unternimmt der
ORW auch hier ab und zu Spezialaktionen. So wurde im Sommer 2002 im Park zusammen mit
der HABS ein Präventionsstand — mit Getränken — betrieben (‘Mistkübeli Revival in der
Schützenmatte’). In Basel gehören auch die Klienten der Male Sex Worker zum Zielpublikum
des ORW. Seit kurzem begibt er sich auch an den Schaffhauser Rheinweg, um den Freiern Präservative
und Safer Sex Broschüren abzugeben.
Dem Konzept des nationalen Programm MSM gemäss ist auch der ORW in Basel jederzeit
bereit, auf persönliche Fragen einzugehen und die Sexworker individuell zu beraten. Eine solche
individuelle Beratung wird zusätzlich auch durch die Telefonberatung der AHbB gewährleistet.
ROSE ist eine Anlaufstelle für junge Homosexuelle und bietet Gespräche, Unterstützung,
Information und geselliges Zusammensein. ROSE will die Jugendlichen und jungen Erwachsenen
bei der sexuellen Identitätsfindung unterstützen und zur Bildung ihres Selbstwertgefühls
beitragen. Ausgänge und Diskussionsabende (‘Klatsch und Tratsch’ in den Lokalen der Diskothek
Isola Club ) wechseln sich ab. Einmal jährlich werden auch Eltern und Angehörige eingeladen.
Im Oktober 2002 hat ROSE im Zuge des Coming-Out Tages (Motto : Dein Ticket zum
Coming Out) an der Aktion ‘Gumibärli’ (siehe 5.2.2) teilgenommen. An einem Stand in der
Stadt wurden Gummibärchen verteilt und eine Briefaktion an verschiedene Sekundarschulen
wurde durchgeführt. Der ORW des Programms MSM nimmt regelmässig an den Aktivitäten
der Gruppe ROSE teil. Einmal im Monat trifft er sich mit ihr in seiner Rolle als Präventionsfachmann
(Ratschläge und Bereitstellung von Material), mindestens einmal pro Jahr organisiert
er einen spielerisch geführten Diskussionsabend (‘Let’s Talk about Sex’). Der ORW nimmt auch
an der Ausbildung der Jugendlichen des ‘inTeams’ (siehe 4.1.5) das Sexualerziehung in Schulen
durchführt, teil. Er informiert sie zu Aspekten der Problematik der Homosexualität.
Einmal wöchentlich betreibt die HABS eine Telefonlinie (eingebunden in die Rainbow-Line,
siehe 5.1.2). Wie bereits beschrieben, organisiert sie ebenfalls wöchentlich eine Diskussionsgruppe
für bisexuelle Männer, die verheiratet oder Väter sind b . Präventionsaktivitäten stehen
bei der HABS c weniger als früher im Zentrum der Aktivitäten, für Spezialanlässe arbeitet sie
aber noch immer von Zeit zu Zeit mit dem ORW zusammen.
Einschätzung (Zusammenfassung der Interviews)
Aufsuchende Prävention — Die Mannnigfaltigkeit der Aktivitäten und der Diffusionskanäle
erhöhen die Chance, die verschiedenen Teile dieses Zielpublikums zu erreichen. Mindestens
einmal pro Monat besucht der ORW die verschiedenen kommerziellen Begegnungsorte (Bars,
Saunas, etc.) der Homosexuellen, um Präventionsmaterial (Broschüren und Präservative) zu
a
b
c
Cruising area = nichtorganisierter Kontaktort für anonyme Sexualkontakte.
Es ist nicht bekannt, welchen Platz die Prävention in dieser Gruppe einnimmt.
Bis 1994 hat die HABS grosse Anstrengungen im Bereich Prävention unternommen. Seit der ORW
seine Arbeit angefangen hat, hat sie ihre eigenen Aktivitäten in diesem Bereich verkleinert 21 .
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