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No 96 - IUMSP

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(AHSGA) bildet Fachleute weiter, die in ihrem beruflichen Alltag auch mit HIV-positiven<br />

Menschen Kontakt haben; einmal pro Monat organisiert sie Treffen für zwei verschiedene<br />

Gruppen Betroffener.<br />

Die Infektiologische Sprechstunde betreut über 300 Patienten und führt die medizinische<br />

Behandlung sowie die pflegerische und soziale Betreuung von Menschen mit akuten und chronischen<br />

Infektionskrankheiten durch. Ein Schwerpunkt bildet die Betreuung von Menschen mit<br />

HIV-Infektion. Berücksichtigt werden immer auch präventivmedizinische Aspekte. Patienten<br />

und deren Angehörige werden ebenfalls beraten. Im Rahmen der Betreuung von HIV-positiven<br />

Patienten wird auch den Angehörigen eine Beratung mit anonymem HIV-Test angeboten. Das<br />

Beratungsgespräch hat zum Ziel, die getestete Person über ihre persönlichen Risiken einer<br />

HIV-Infektion zu informieren und Wissen zu vermitteln, wie er/sie sich in Zukunft allenfalls<br />

vor einer Infektion schützen kann. Der Sozialdienst der Infektiologischen Sprechstunde bietet<br />

praktische und psychische Unterstützung. Für drogenabhängige PatientInnen mit einer HIV-<br />

Infektion besteht das Angebot einer Methadonsubstitution und ein Programm zur Entwöhnung<br />

von Benzodiazepam. HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP) und andere Postexpositionsmassnahmen<br />

(z.B. Hepatitis B Impfung, Verlaufskontrollen im Blut), sowie die Beratung und<br />

Behandlung für HIV-diskordante Paare mit Kinderwunsch sind andere wichtige Aspekte des<br />

Angebots a . Die Internetseite der Infektiologischen Sprechstunde wird vom Team wie auch von<br />

Patienten zum Austausch genützt.<br />

Das Angebot der AHSGA für Menschen mit HIV ist klein, da die Betreuungsarbeit nicht mehr<br />

bei der Aids-Hilfe angesiedelt ist. Trotzdem werden monatlich im Beisein einer Fachperson<br />

Treffen für zwei verschiedene Gruppen von Menschen mit HIV organisiert. Insgesamt werden<br />

so rund 30 Menschen erreicht. Diese werden von der Aids-Hilfe auch regelmässig mit neu<br />

erscheinendem Informationsmaterial versorgt, das ihnen per Versand zugestellt wird.<br />

Einschätzung<br />

Erreichte Zielgruppe — Es wird geschätzt, dass die Infektiologische Sprechstunde beinahe alle<br />

Patienten der Umgebung erreicht, die sich für eine Therapie entschieden haben. Daneben soll es<br />

„viele“ Patienten geben, die sich nicht behandeln lassen und deshalb von der Sprechstunde nicht<br />

erreicht werden. Unter den Patienten befinden sich 20-30 Methadonempfänger, einige Migranten<br />

und Migrantinnen, serodiskordante und serokonkordante Paare und wenige Homosexuelle.<br />

Diese Männer werden in Saint-Gallen schlecht erreicht, da das Thema Homosexualität stark<br />

tabuisiert ist. Beraten werden auch neuinfizierte Menschen, erstmals bei der Übermittlung des<br />

Testresultats, später auch oft mit dem Partner oder der Partnerin. Die AHSGA erreicht eine<br />

Gruppe von Menschen mit HIV, deren Mitglieder um die dreissig Jahre alt sind; es handelt sich<br />

bei ihnen eher um (ehemalige) Drogenkonsumenten. Die Teilnehmer an der zweiten Gruppe<br />

sind um die fünfzig Jahre alt, sie haben sich eher über sexuelle Kontakte angesteckt. Einige<br />

wenige unter ihnen sind Männer, die mit Männern Sex haben. Die AHSGA hat keinen Kontakt<br />

zu nicht-deutschsprechenden Betroffenen und auch nicht zu denjenigen, die vom Verein Suchthilfe<br />

im Rahmen des Methadon- und Heroinabgabeprogramms betreut werden.<br />

Präventionsberatung - Akzeptanz — Prävention und Schutzverhalten sind Themen, die in der<br />

Infektiologischen Sprechstunde vor allem von den Ärzten mit ihren Patienten angegangen werden.<br />

Besonders die Fragen im Rahmen der Kohortenstudie (3.5.1 gäben immer wieder Gelegenheit,<br />

die Thematik anzusprechen. Das Pflegepersonal ist selten mit Fragen konfrontiert, weist<br />

aber von sich aus immer wieder auf das Schutzverhalten hin, besonders bei Menschen ohne fesa<br />

Nach Texten der Webseite www.infekt.ch.<br />

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