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No 96 - IUMSP

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Es hat sich gezeigt, dass sogar Grundinformation zu Infektionsrisiken besonders nötig ist, insbesondere<br />

bei besonders vulnerablen Gruppen, wie den Migranten. Besonders Männer aus den<br />

osteuropäischen Ländern verfügen über ungenügendes Wissen. Der ORW will ihnen wenigstens<br />

das essentielle Grundwissen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten vermitteln.<br />

Dieses Ziel wird erreicht durch individuelle Beratung und durch die Informationen, die in den<br />

Broschüren der Aids-Hilfe Schweiz und der Deutschen Aids-Hilfe (DAH) enthalten sind.<br />

Sprachliche Verständigungsschwierigkeiten erschweren die Präventionsarbeit, besonders bei<br />

psychosozialen Begleitgängen.<br />

Die flexible Organisationsweise der Beratung erlaubt es, einen Grossteil des Zielpublikums zu<br />

erreichen. Aufsuchende Arbeit und gezielte Materialverteilung erlauben eine individuelle Beratung.<br />

Einmal aufgenommene Kontakte etablieren sich schnell, was dem ORW erlaubt, vertiefte<br />

Beratungsarbeit zu leisten und seine Unterstützung den individuellen Bedürfnissen anzupassen.<br />

Auch in den Lokalitäten der Aids-Hilfe können Beratungsgespräche bei Bedarf stattfinden. Obwohl<br />

die Präsenz des ORW in der Szene der Kontaktaufnahme förderlich ist, kann dort die Vertraulichkeit<br />

nicht gewährt werden. Gespräche werden oft unterbrochen und das Ansprechen<br />

gewisser Themen ist schwierig.<br />

Die untenstehende Statistik zeigt, dass die Beratungsgespräche hauptsächlich um HIV/Aids und<br />

andere Gesundheitsthemen kreisen.<br />

Grafik 4.1 Verteilung der Beratungsaktivitäten (ca. 15 Minuten) nach Themen (N= 214)<br />

(Quelle : Statistik 2002 gesamt.xls)<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

% 25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

HIV/Ges. Kriseni. PsySoz. Sonst.<br />

Bedürfnisse — Die Themen, die die Sexworker ansprechen, beziehen sich oft auf relativ komplexe<br />

Situationen, wie die Illegalität, Finanzprobleme oder medizinische Versorgung ohne<br />

Krankenkassenschutz. Gerade dieser letztere Aspekt bereitet die grössten Schwierigkeiten. Obwohl<br />

der ORW von der Aids-Hilfe beider Basel kompetente Hilfe bekommt, muss er die Unterstützung<br />

von Fall zu Fall individuell gestalten. Besonders für Migranten ohne jegliche Deckung<br />

durch Sozialversicherungen oder Krankenkasse sind medizinische Kosten oft untragbar. Das<br />

Fehlen eines niederschwelligen Dienstes (wie beispielsweise in Zürich) erschwert die Arbeit<br />

noch. Auch die Zusammenarbeit mit dem Basler Drogenabgabelokal (Badal) kann diese Lücke<br />

nicht ausfüllen. Die MSW üben dieser Einrichtung gegenüber die grösste Zurückhaltung aus, so<br />

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