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No 96 - IUMSP

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Sexualpädagogik/Aidsprävention an den Basler Schulen 30 war nämlich zum Schluss gekommen,<br />

“... dass SchülerInnen in Kleinklassen ... und Jugendliche, deren Herkunft ... nicht West-oder<br />

Mitteleuropa ist ... unterdurchschnittlich informiert sind”. Die Nachfrage nach diesem Angebot der<br />

AHbB (3 Lektionen pro Klasse durch speziell von der Aids-Hilfe ausgebildete Pädagogen)<br />

könnte stärker sein, es wird noch zu wenig genutzt, auch weil es bei der Lehrerschaft noch zu<br />

wenig bekannt sein dürfte .<br />

Die AHbB ist auch an der Fachausbildung der ‘inTeam’ Akteure beteiligt. Das ‘inTeam’ besteht<br />

aus rund 16 vom Arbeitsvermittlungsamt rekrutierten Jugendlichen, die nach einer Ausbildung<br />

durch die AHbB Aids-Prävention in Schulklassen und bei Jugendveranstaltungen betreiben.<br />

Risikogruppen werden nicht gezielt bearbeitet und sind nicht als Zielgruppe definiert, doch<br />

richtet sich ein Teil (ca. 10 pro Jahr) der ‘inTeam’ Einsätze an gefährdete Jugendliche. Die Akteure<br />

des ‘inTeams’ wirken mit ihrem Wissen auch in ihrem privaten Umfeld.<br />

Einschätzung<br />

Erreichte Zielgruppe — Die von beiden Vereinen erreichten Personen unterscheiden sich<br />

besonders stark in Bezug auf ihr Alter : Schwarzer Peter kümmert sich um Personen ab 16 - 18<br />

Jahren, während sich die Mobile Jugendarbeit um Kinder und Jugendliche zwischen 12 - 18<br />

Jahren bemüht. Demgemäss unterscheidet sich auch das Profil der beiden von diesen Vereinen<br />

erreichten Gruppen.<br />

Unter den Klienten des Schwarzen Peter befinden sich rund 60% Zweit- und Drittgenerationen-<br />

Ausländer und Menschen mit illegalem Status (sans papiers) wie auch viele rechtsorientierte<br />

Schweizer und Schweizerinnen (rund 40%), Punks, Drogen- und Alkoholkonsumenten. Alle<br />

sind randständig und alle konsumieren Drogen in irgendwelcher Form ; Kokain ist am Zunehmen,<br />

Cannabis und Ecstasy wird von sehr jungen Jugendlichen konsumiert. Obwohl die Gasse<br />

eher von Männern geprägt ist, ist der Frauenanteil in diesem Alterssegment wachsend und<br />

erreicht beinahe 50%.<br />

Jugendliche ausländischer Herkunft (erste und zweite Generation) bilden den Hauptteil (80-<br />

90%) der Klientel des Vereins Mobile Jugendarbeit. Der Mädchenanteil ist hier klein (20%). Fast<br />

die Hälfte der Jugendlichen stehen ausserhalb von Schule und Beruf, die meisten haben aber<br />

noch Kontakte zu ihrer Familie. Cannabis-Konsum ist verbreitet, und beinahe die gesamte<br />

erreichte Zielgruppe ist vom Alkoholkonsum, der am Wochenende exzessive Formen annimmt,<br />

betroffen.<br />

Besonders erwähnt wurden junge Männer aus dem afrikanischen Raum, die heute immer stärker<br />

im öffentlichen Raum anzutreffen sind und von der Gassenarbeit nicht erreicht werden. Es wird<br />

vermutet, dass sie, wie auch andere ausländische Menschengruppen (erwähnt wurden die sanspapiers<br />

sowie Jugendliche aus Mazedonien und Serbien) von keinen Präventionsbotschaften<br />

erreicht würden.<br />

Themen Sexualität und HIV-Prävention — Akzeptanz — Auf der Gasse stehen die Themen<br />

rund um Sexualität und Prävention eher am Rande. Spontane Fragen werden selten gestellt und<br />

die GassenarbeiterInnen sehen sich selten veranlasst, diese Themen von sich aus ins Gespräch zu<br />

bringen. Am ehesten werden Fragen von jüngeren Menschen gestellt, die in die Sexualität<br />

einsteigen. Auch junge Migranten scheinen wenig Hemmungen zu haben, untereinander und im<br />

Gespräch mit den GassenarbeiterInnen diese Themen anzusprechen. Da die meisten Kontakte<br />

mit der Zielgruppe auf der Gasse stattfinden und es sich beinahe nie um Einzelgespräche<br />

handelt, fehlt auch der private Rahmen für solche Gespräche. Besonders Frauen sind zurückhaltend<br />

in ihren Äusserungen zum Thema Sexualität. Die mobile Jugendarbeit hat auch deshalb<br />

eine spezielle Mädchenberatung (2 Stunden pro Woche) und einen Mädchenclub (1x pro Monat)<br />

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