No 96 - IUMSP
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legt ihren Schwerpunkt heute auf die Arbeit mit Migranten und Migrantinnen und hat für sie<br />
eine spezielle Broschüre in sieben Sprachen geschaffen, die auf das Angebot der Stelle aufmerksam<br />
macht und bei dieser Zielgruppe viel Resonanz gefunden hat. Sie beanspruchen die intensive<br />
Einzelfallhilfe in grösserem Masse als die Schweizer. Junge Männer und Frauen werden<br />
gleichermassen erreicht.<br />
Schlecht erreicht werden junge Frauen, die sich zur Finanzierung ihres Drogenkonsums prostituieren.<br />
Bei ihnen dürfte es sich eventuell auch um Minderjährige handeln, die Gewalt erfahren.<br />
Nicht selten wird ihre Präsenz den GassenarbeiterInnen von älteren Frauen gemeldet.<br />
Personelle Ressourcen erlauben es nicht immer, auf eine der vulnerabelsten Gruppen aktiv<br />
zuzugehen, nämlich auf Frauen, die sich für ihren Drogenkonsum prostituieren. Diese Frauen<br />
sind auch Partnerinnen der Männer auf der Gasse. Sie können wahrscheinlich am ehesten in den<br />
Einrichtungen der Methadon-, Heroin- oder Spritzenabgabe erreicht werden, denn weder die<br />
Gassenarbeit noch die prostitutionsspezifischen Einrichtungen in der Stadt erreichen sie regelmässig.<br />
Es wurde nicht abgeklärt, in welchem Masse dem sexuellen Übertragungsweg in diesen<br />
Einrichtungen Aufmerksamkeit geschenkt wird (Kondome liegen auf) und wie ein eventuelles<br />
Angebot von diesen Frauen akzeptiert wird (siehe zu diesem Thema auch 34 .<br />
Die AHSGA erreicht mit ihrem Angebot relativ wenig Jugendliche. Berufs- und Kantonsschulen,<br />
aber auch Schulheime setzen ihre beschränkten Mittel immer weniger für die HIV-Prävention<br />
(die in diesem Falle eine umfassende Information zu sexueller Gesundheit ist) ein a . Die<br />
Unterstützung und Sensibilisierung von Betreuungspersonen findet punktuell statt : so wurde<br />
die neue CD-Rom b u.a. auch an Therapeuten verschickt, auch wurden die Fachleute der Suchthilfe<br />
zu HIV-Prävention weitergebildet.<br />
Vulnerabilität — Die GassenarbeiterInnen schätzen, dass Männer in ihrer Lebenssituation allgemein<br />
stärker gefährdet sind als Frauen. Risikofaktoren seien die Beziehungsverwahrlosung<br />
und die Nähe zur Drogen- und Alkoholszene. Im Zusammenhang mit STD's und HIV werden<br />
Frauen als gefährdeter beschrieben, da viel ungeschützter Verkehr vorkomme. Jugendliche mit<br />
Drogenproblemen gehören auch zur Gruppe der besonders vulnerablen Menschen. Sie wenden<br />
sich erst an die Gassenarbeiter, wenn sie konkrete körperliche Beschwerden haben. Der<br />
Spritzengebrauch wird relativ selten beobachtet, die Gassenarbeiter glauben jedoch zu überhören,<br />
dass Mehrfachgebrauch nicht desinfizierter Spritzen und Spritzentausch trotz Spritzenabgabeprogramm<br />
vorkommen. In der Beschaffungsprostitution wird viel Sex ohne Kondome<br />
verlangt und bei der vergleichbar hohen angebotenen Bezahlung für dieses Angebot gehen die<br />
Frauen auch darauf ein.<br />
Thema Sexualität und HIV-Prävention — Akzeptanz Die Zielgruppe ‘gefährdete Jugendliche’<br />
ist mit Problemen konfrontiert, die für sie weit grösser sind als die HIV-Problematik.<br />
Entsprechend nimmt diese im Alltag der Jugendlichen einen relativ kleinen Raum ein. GassenarbeiterInnen<br />
gehen auf die Thematik nur dann ein, wenn sie dazu Veranlassung haben. Wenn<br />
Anlass zu Gesprächen besteht (z.B. bei einer informellen Befragung im Zusammenhang mit<br />
dieser Evaluation) geben die Jugendlichen im öffentlichen Raum offen Auskunft. Das Thema<br />
‘Beziehungen’ wird thematisiert, häufig geht es auch um die Themen ungewollte Schwangera<br />
b<br />
So wurde beispielsweise die Präventionsveranstaltung in den Anlehrklassen in der Berufsschule gestrichen.<br />
Die CD-Rom «beziehungs-weise» ermöglicht allen in der Bildungs- und Beratungsarbeit tätigen<br />
Fachpersonen, sich fundiert mit den Themen Liebe, Erotik und Sexualität auseinander zu setzen. Angesprochen<br />
sind Lehrkräfte, ErwachsenenbildnerInnen, PsychologInnen, DozentInnen oder BeraterInnen<br />
(http://www.hivnet.ch/ahsga/fachstelle.htm.)<br />
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