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zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe

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Polemika<br />

Manuskript der übersetzten Grass-Version<br />

haben, damit er es „andren Teilnehmern<br />

schicken könnte, sodaß man gefaßt<br />

auf die Diskussion zur Werkstatt kommen<br />

könnte.“ 17 Im August wollte man das Manuskript<br />

schnellstens haben, damit man es<br />

an „Herrn Lechner weiterleiten könnte.“ Es<br />

ist hier vielleicht erwähnenswert, daß Lechner<br />

gar kein Hindi beherrscht. Nach drei<br />

Monaten habe ich das Manuskript „Mein<br />

Jahrhundert“ an die Akademie geschickt.<br />

Nach 29 Tagen kam die folgende Antwort:<br />

„Dr. Lechner hatte vorgeschlagen, daß Ihr<br />

Manuskript an einen kompetenten Deutsch-<br />

Hindi-Gelehrten geschickt wird, der es rezensieren<br />

und dann sich entscheiden wird, ob Sie<br />

für die Teilnahme an der Werkstatt kompetent<br />

genug sind. Wir hatten ihr Manuskript einem<br />

Rezensenten geschickt, wir haben es schon zurückbekommen,<br />

und das Gutachten ist leider<br />

negativ. Wir sehen uns genötigt, Ihnen<br />

Ihr Manuskript zurückzuschicken. Es bedauert<br />

uns sehr Ihnen mitzuteilen, daß Sie unter<br />

diesen Umständen an unserem Deutschübersetzer<br />

Treff en nicht teilnehmen dürfen.“ 18<br />

(Hervorhebung von mir)<br />

Der Brief war von dem Sekretär der<br />

Akademie Satchidanandan unterzeichnet,<br />

der selber ein Teilnehmer war und der öfter<br />

deutsche Literatur angeblich direkt aus<br />

dem Deutschen ins Malayalam übersetzt<br />

habe, obwohl er kein Wort Deutsch kann.<br />

Allem Anschein nach wurde meine Übersetzung<br />

von derselben Person verworfen,<br />

deren Übersetzung von Grass’ „Zunge zeigen“<br />

ich kritisch beurteilt hatte. Ich wurde<br />

daher von einer Werkstatt ausgeschlossen,<br />

zu der ich vom Goethe-Institut gegen mei-<br />

17 Satchitanandans Schreiben an Amrit Mehta:<br />

05.05.2000.<br />

18 Sahitya Akademie-Brief an Amrit Mehta:<br />

07.08.2000<br />

126<br />

nen Willen ehrerbietig eingeladen worden<br />

war und in deren Mittelpunkt ursprünglich<br />

meine Übersetzung stehen sollte.<br />

Nach 9 Jahren habe ich von unserer Literaturakademie<br />

unter den gesetzlichen Bedingungen<br />

des Informationsrechts die folgende<br />

Information bekommen: Das Ziel<br />

der genannten Werkstatt war, eine von renommierten<br />

indischen Dichtern zusammengestellte<br />

multilinguale Anthologie der<br />

„Gedichte“ von Günter Grass herauszubringen;<br />

und unter den 23 Teilnehmern<br />

der Werkstatt hätten nur 9 ausreichende<br />

Kenntnisse beider Sprachen, nämlich der<br />

Ausgangs- und der Zielsprachen, besessen.<br />

Die Bände sollten auf Bangla, Malayalam<br />

und Hindi erscheinen, aber erschienen ist<br />

nichts 19 , und es wird auch nichts erscheinen.<br />

(Hervorhebung von mir)<br />

Die erhaltene Information bezeugt eindeutig,<br />

daß der ganze Prozess eine Kabale<br />

gewesen ist, weil die Grass-Anthologie von<br />

renommierten Dichtern übersetzt und zusammengestellt<br />

werden sollte und ich kein<br />

renommierter Dichter bin; ebensowenig ist<br />

Grass‘ „Mein Jahrhundert“ ein Gedichtband.<br />

Wenn es darum geht, unerwünschte<br />

Personen unter allen Umständen fernzuhalten,<br />

haben sich die elitären Beamten<br />

der Kulturzentren der beiden anderen<br />

deutschsprachigen Länder an ihrem deutschen<br />

Mitstreiter ein Beispiel genommen.<br />

Im folgenden erwähne ich zwei Versuche,<br />

der schweizerischen und österreichischen<br />

Literaturen zu schaden: Die erste Direktorin<br />

des Österreichischen Kulturforums<br />

in Indien hat mich im Jahr 2007 dringend<br />

darum gebeten, Barbara Frischmuths Roman<br />

„Die Schrift des Freundes“ in Hindi<br />

19 Sahitya Akademie-Brief an Amrit Mehta:<br />

13.<strong>10</strong>.2009

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