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zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe

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Społeczeństwo<br />

Beate Laudenberg<br />

Freundschaftsbeziehungen<br />

in der deutschsprachigen Kinder-<br />

und Jugendliteratur am Beispiel<br />

von ‚Umsiedlern’ aus Polen<br />

Literatur hat in der kindlichen Sozialisation<br />

und Enkulturation einen unanfechtbaren,<br />

weil unersetzbaren Platz: Sie lässt die<br />

jungen Leser und Leserinnen in Geschichte<br />

und Gegenwart eintauchen und an Erfahrungen<br />

teilhaben, die sie entweder in ähnlicher<br />

Weise selbst oder aber aufgrund von<br />

zeitlicher bzw. räumlicher Distanz nicht<br />

selbst machen können. Zu den zentralen<br />

kindgemäßen Th emen zählt die Freundschaft,<br />

deren Höhen und Tiefen für Kinder<br />

im lesefähigen Alter immer weniger anhand<br />

von Fabelwesen bzw. Tieren exemplifi ziert,<br />

sondern realitäts- und problemorientierter<br />

dargestellt werden. Probleme entstehen für<br />

Freundschafts- und erst recht für Liebesbeziehungen<br />

seltener aus der Partnerschaft als<br />

aus dem familiären und sozialen Umfeld<br />

heraus. Konfl ikte gibt es vor allem dann,<br />

wenn die beiden Partner (meist herkunftsbedingt)<br />

verschiedenen Gruppen angehören,<br />

sei es in religiöser, nationaler oder kultureller<br />

Hinsicht (vgl. Frenzel S. 457).<br />

Die Bundesrepublik hat sich seit ihrer<br />

Gründung aufgrund einer intensiven Zu-<br />

66<br />

tantum cognoscitur, quantum diligitur<br />

(Augustinus)<br />

wanderung zu einem multikulturellen Staat<br />

entwickelt, versteht sich aber erst seit Ende<br />

des 20. Jahrhunderts als Einwanderungsland<br />

mit einer off ensiven Integrationspolitik.<br />

Seit den 1970er Jahren berücksichtigt<br />

auch die Kinder- und Jugendliteratur diese<br />

Entwicklung; Multikulturalität wird als<br />

Th ema entdeckt und vor allem in problemorientierter<br />

Kinder- und Jugendliteratur<br />

entfaltet (Weinkauf 2002). Wenn kulturelle<br />

sich auch in religiösen Unterschieden<br />

manifestieren, treten in der Regel größere<br />

Widerstände und Konfl ikte auf, die besonders<br />

häufi g an Freundschaften zwischen<br />

Kindern bzw. Jugendlichen deutscher und<br />

türkischer Herkunft gezeigt werden. Oft<br />

deuten die Titel dies durch die Namen der<br />

Protagonisten an wie beispielweise „Selim<br />

und Susanne“ (Susanne Kirchberg<br />

1978), „Moni mag Murat“ (Manfred Mai<br />

1987/1993), „Laura und Tayfun“ (Christine<br />

Biernath 2007). Weniger plakativ<br />

überschrieben sind interessanterweise die<br />

Freundschaftsgeschichten, die aus der Feder<br />

von allochthonen Autoren und Auto-

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