zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe
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Recenzje<br />
trag (Migration ist selbstverständlich. Das<br />
Schauspiel Köln beleuchtet die multikulturelle<br />
Gesellschaft) dient der Präsentation<br />
der Arbeit von Karin Beier im Schauspiel<br />
Köln. Stefan Keim sieht in diesem Th eater,<br />
in dem Regisseure und Schauspieler mit<br />
unterschiedlichen kulturellen Hintergründen<br />
arbeiten, die Bühne der Zukunft. Die<br />
Beschreibung und Analyse der einzelnen<br />
Inszenierungen dient als Beweis dafür, dass<br />
die Vielfalt als etwas Selbstverständliches<br />
aufgenommen wird und dass die Konfrontation<br />
mit dem Fremden zugleich die Konfrontation<br />
mit sich selbst ist. Vanessa Lutz<br />
(„Auf den Spuren von… Eine Reise durch die<br />
europäische Migrationsgeschichte”. Der Prozess<br />
einer Performance) weiht uns in die Arbeit<br />
der Fräulein Wunder AG an einem<br />
Projekt, dessen einzelne Etappen in dem<br />
Beitrag geschildert werden, ein. Die Aufführung<br />
selbst, wie die Autorin beweist, ist<br />
auf die Aufhebung der Trennung zwischen<br />
Performance und Zuschauen ausgerichtet.<br />
Zu den Hauptzielen der Auff ührung werden<br />
die Gemeinschaftserfahrung zwischen<br />
den ‘Fremden’ sowie das Aufl ösen der Teilung<br />
in ‘Wir’ und ‘Die Anderen’.<br />
In drei weiteren Beiträgen rückt das<br />
Th eater als Ort gesellschaftlicher Partizipation<br />
in den Vordergrund. Birgit Mandel<br />
(Interkulturelles Audience Development?<br />
Barrieren der Nutzung öff entlicher Kulturangebote<br />
und Strategien für kulturelle Teilhabe<br />
und kulturelle Vielfalt) beschreibt, von<br />
der möglichen Funktion der Kunst als einer<br />
Brücke für die interkulturelle Verständigung<br />
ausgehend, die Hindernisse bei der<br />
Kulturnutzung von Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Anhand der wenigen regionalen<br />
Studien präsentiert die Autorin<br />
die Gründe für die mangelnde Nutzung des<br />
kulturellen Angebots und fordert die inter-<br />
158<br />
kulturelle Öff nung der kulturellen Ei<strong>nr</strong>ichtungen,<br />
die unter anderem dank dem Audience<br />
Development (einer Ei<strong>nr</strong>ichtung,<br />
die auf die Generierung eines neuen Publikums<br />
bedacht ist) erfolgen sollte. An<br />
neues Publikum wird auch in diesen Projekten<br />
gedacht, die Bianca Michaels in ihrem<br />
Beitrag (Da kann ja jeder kommen!?<br />
Anmerkungen zu Th eater und Migration im<br />
Social Turn) beschreibt. Es geht hier darum,<br />
die Auseinandersetzung mit dem Th ema<br />
Migration im deutschen Th eater als<br />
gegenwärtige soziale Th ematik auf deutschen<br />
Bühnen präsent werden zu lassen.<br />
Die bestehenden Projekte und Th emen,<br />
wie etwa Globalisierung, neue Armut, Arbeitslosigkeit<br />
und Migration, werden unter<br />
dem Oberbegriff des Social Turns zusammengefasst.<br />
Es wird dabei nach Legitimation<br />
der bestehenden Strukturen gefragt<br />
und auf die Gefahr für die Th eater hingewiesen,<br />
sich durch Verschließen gegenüber<br />
interkulturellen Fragen, selbst ins Abseits<br />
zu manövrieren. Auf welche Art und Weise<br />
partizipive Kulturprojekte verschiedene<br />
Zielgruppen erreichen und vor allem nachhaltig<br />
weitergeführt werden können, wird<br />
zum Gegenstand des Beitrags von Carolin<br />
Berendts (Von der Nachhaltigkeit partizipiver<br />
Tanzprojekte. Wie die Caritas Wien<br />
Toleranz choreografi ert). Sie basiert auf der<br />
Analyse des erfolgreichen Projekts „Tanz<br />
die Toleranz”, das unter solchen Leitmotiven,<br />
wie Vernetzung, institutionelle Verankerung<br />
oder Mut zur Innovation verläuft.<br />
Wie der interkulturelle Dialog in Einzelfällen<br />
realisiert wird, beschreiben die<br />
nächsten fünf Beiträge des Bandes. Ihnen<br />
vorangestellt wird der Beitrag von Christina<br />
Holthaus („Jeder macht das mal auf<br />
seine Art und Weise”. Ansätze und Herausforderungen<br />
einer interkulturellen Spielplan-