20.02.2013 Aufrufe

zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe

zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe

zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

gestaltung), in dem zunächst einmal auf die<br />

Frage, was interkulturelles Th eater denn<br />

überhaupt sei, eine Antwort gesucht wird.<br />

Zur Hilfe holt sich die Autorin acht Dramaturgen<br />

und künstlerische Leiter der Th eater<br />

in Nordrhein-Westfalen, die ihr Rede<br />

und Antwort stehen. Die Autorin gelangt<br />

zu der Überzeugung, dass die einzelnen<br />

Th eater, um sich das Attribut ‘interkulturell’<br />

zu verdienen, verschiedene Wege einschlagen,<br />

wobei aber alle erst am Anfang<br />

ihres Weges stehen. Das Ziel ist die interkulturelle<br />

Öff nung, die vor allem durch<br />

eine neue personelle Zusammenstellung<br />

des Ensembles erfolgen soll. Dies sollte<br />

eine Zusammenstellung sein, die die gesellschaftlichen<br />

Realitäten refl ektiert und<br />

damit eine ganz neue gesellschaftliche Relevanz<br />

erlangt. Wie man den interkulturellen<br />

Dialog führen kann, präsentiert Kevin<br />

Leppek („Mir ist egal, woher Du kommst,<br />

denn wir spielen ohnehin andere Rollen”. Interkultureller<br />

Dialog am Dschungel Wien)<br />

am Beispiel des Th eaterhauses für Kinder<br />

und Jugendliche in Wien. Die einzelnen<br />

Aspekte der Th eaterarbeit schildernd (u.a.<br />

theaterpädagogische Vermittlungsarbeit,<br />

Projekte mit Partnern, Eigen- und Koproduktionen),<br />

wird die kulturelle Bildung<br />

hervorgehoben, die sich in der Sensibilisierung<br />

für andere Menschen und Kulturen<br />

sowie im Hinterfragen von Konditionierungen<br />

ausdrückt. Der Label ‘postmigrantisches<br />

Th eater’ wird von Nina Peters (Die<br />

Umkehrung des eigenen Blickes. Beobachtungen<br />

und Bekundungen aus dem Blickwinkel<br />

Berliner Th eater) zur Debatte gestellt. Es<br />

werden in dem Beitrag verschiedene Initiativen<br />

der freien Bühnen in Berlin dargestellt,<br />

die die Autoren mit Migrationshintergrund<br />

zur Mitarbeit verlocken. Von der<br />

Migrationsdebatte handelt auch der Bei-<br />

Eliza Szymańska: Interkultureller Dialog im deutschen Th eater<br />

trag von Th omas Lang aus („Aber ich wolltes<br />

es nicht einfach”. Migration als Fragestellung<br />

im Spielplan des Schauspiel Hannover),<br />

dessen Hauptthese, die er am Beispiel des<br />

Schauspiels Hannover beweist, darin besteht,<br />

dass Migration nicht nur ein Th ema,<br />

sondern viel mehr ein Gesellschaftsbild ist<br />

„das geprägt ist vom Betrachten der Konfl<br />

iktlinien, von Brüchen und Aufbrüchen,<br />

von Spannungsfeldern bis hin zu Infragestellungen<br />

des Gesellschaftssystems überhaupt”<br />

(S. 181). Seine Erfahrungen mit<br />

der Arbeit am Arkadas Th eater in Köln an<br />

dem Konzept „Bühne der Kulturen” teilt<br />

der Leiter des Projekts Lale Konuk („Bühne<br />

der Kulturen”. Das Arkadas Th eater Köln als<br />

Modellversuch). Sein Bericht gibt Auskunft<br />

darüber, wie es gelungen ist, innerhalb von<br />

ein paar Jahren ein vielfältiges interkulturelles<br />

Programm zusammenzustellen. Es<br />

wird eine professionelle Beratungsarbeit gefordert,<br />

die den zugewanderten Künstlern<br />

ermöglicht, ihr künstlerisches Potential zu<br />

entfalten und zu präsentieren. Am Beispiel<br />

mehrerer Produktionen der Gruppe „daskunst”<br />

stellt Heinz Wagner („Wir sind alle<br />

Wien!” Integriertes Sprech- und Tanztheater<br />

der Gruppe „daskunst”) das wichtigste Anliegen<br />

der Mitwirkenden dar – sich mit den<br />

Th emen, wie etwa Migration und Interkulturalität,<br />

auseinanderzusetzen. Dies gelingt,<br />

seiner Meinung nach, dank der Mischung<br />

verschiedener Herkunftskulturen der Mitarbeiter<br />

verbunden mit dem gelungenen<br />

Mix verschiedener Th eaterformen. Dabei<br />

fordert der Autor, diese verschiedenen Herkunftskulturen<br />

als etwas Selbstverständliches<br />

aufzunehmen, denn erst dann sei Integration<br />

wirklich vollzogen.<br />

Die drei letzten Beiträge des Bandes<br />

sind als eine Stimme in der Diskussion um<br />

die Rolle der Migration und des Th eaters<br />

159

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!