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zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe

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Bodo Heimann: Zwei Bücher zur europäischen Wende nach zwei Jahrzehnten<br />

Bodo Heimann<br />

Zwei Bücher zur europäischen<br />

Wende nach zwei Jahrzehnten<br />

Gunter Hofmann: Polen und Deutsche. Der<br />

Weg zur europäischen Revolution 1989/90.<br />

Suhrkamp Verlag, Berlin <strong>2011</strong>, 504 S.<br />

Tytus Jaskułowski / Karoline Gil: Zwanzig Jahre<br />

danach. Gespräche über den deutsch-polnischen<br />

Nachbarschaftsvertrag / Dwadzieścia<br />

lat później. Rozmowy o Polsko-niemieckim<br />

Traktacie o dobrym sąsiedztwie i przyjaznej<br />

współpracy. ATUT Verlag, Wrocław <strong>2011</strong>,<br />

284 S.<br />

Mehrfach gab es in Europa Freiheitsbewegungen<br />

und Aufstände, 1953 in der DDR,<br />

1956 in Ungarn, 1968 in der Tschechoslowakei,<br />

die alle von der Sowjetunion niedergeschlagen<br />

wurden. Wie konnte 1989/90<br />

etwas gelingen, was vorher scheiterte, welche<br />

Akteure und Umstände haben beigetragen,<br />

die große Wende in Europa zu erreichen,<br />

wie sehen es die damals Beteiligten<br />

aus dem Abstand von zwei Jahrzehnten?<br />

Die beiden Bücher nähern sich der Frage<br />

auf unterschiedliche Weise.<br />

1.<br />

Gunter Hofmann, 1942 geboren, leitete<br />

das Berliner Büro der Wochenzeitung „Die<br />

Zeit“. Seit jener Zeit kennt er viele der Politiker,<br />

Intellektuellen und Oppositionellen,<br />

die in seinem Buch vorkommen, persönlich.<br />

Mit ihnen hat er sehr persönliche Gespräche<br />

geführt. „Interessiert hat mich das<br />

Urteil derjenigen, die Politik gemacht und<br />

gedacht haben, die einen oben, die anderen<br />

unten, was sie damals über Ost und West,<br />

Polen und die ‚deutsche Frage‘ dachten und<br />

was sie heute denken – über sich und über<br />

die anderen. Drei Jahre lang habe ich sie<br />

aufgesucht, um zu hören, was ihre Wahrheit<br />

ist.“ (S. 18)<br />

Hofmann verbindet die Wende von<br />

1989/90 mit den 60er Jahren und der Politik<br />

Willy Brandts. Was man einst als „Wandel<br />

durch Annäherung“ bezeichnete, habe<br />

sich im Verhältnis zum Osten bewährt und<br />

schließlich die deutsche Einheit erreicht.<br />

Eine lange Entwicklung kommt zur Sprache,<br />

aber eine Revolution? Im Klappentext<br />

heißt es treff ender: „Wie kam es zur europäischen<br />

Wende von 1989/90?“ Nicht nur<br />

Oppositionsbewegungen in Polen und der<br />

DDR, auch Regierende in Ost und West<br />

haben diese Wende mit herbeigeführt.<br />

‚Oben‘ und ‚Unten‘ wirkten zusammen.<br />

Politisch erreicht wurde die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands und letztlich Europas<br />

in den „Zwei plus Vier Verhandlungen“<br />

der beiden deutschen Regierungen<br />

mit den Regierungen der vier Besatzungsmächte<br />

Amerika, England, Frankreich und<br />

Russland. Polen war offi ziell nicht dabei,<br />

spielte aber eine wichtige Rolle wegen der<br />

Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze. Polen<br />

war außerdem durch die Solidarność-<br />

Bewegung an den Freiheitsbewegungen in<br />

Europa und der Unabhängigkeit von Russ-<br />

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