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zeszyt nr 10/2011 - Zbliżenia Interkulturowe

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Recenzje<br />

Eliza Szymańska<br />

Interkultureller Dialog<br />

im deutschen Th eater<br />

Wolfgang Schneider (Hg.): Th eater und Migration.<br />

Herausforderungen für Kulturpolitik und<br />

Th eaterpraxis. Transcript Verlag, Bielefeld <strong>2011</strong>,<br />

232 S.<br />

In einem Land, in dem ein Fünftel der Bevölkerung<br />

auf einen Migrationshintergrund<br />

zurückblickt, ist ein Band, der sich mit dem<br />

Einfl uss der Migration auf die Kulturpolitik<br />

im Allgemeinen und die Th eaterpraxis<br />

im Besonderen auseinandersetzt, der besonderen<br />

Beachtung wert. Wie Wolfgang<br />

Schneider, der Herausgeber des Bandes,<br />

in seiner Einleitung mit dem vielsagenden<br />

Titel (Warum wir kein Migranten-Th eater<br />

brauchen… aber eine Kulturpolitik, die in<br />

Personal, Produktion und Publikum der dramatischen<br />

Künste multiethnisch ist) beteuert,<br />

sind „Kunst und Kultur […] für einen<br />

gelungenen interkulturellen Dialog unverzichtbar“<br />

(S. <strong>10</strong>). Und eben dem Nachforschen,<br />

Beleuchten und Hinterfragen dieses<br />

Dialogs dienen die meisten, in jenem Band<br />

zusammengestellten Beiträge.<br />

Die Autoren der ersten vier Texte der<br />

Veröff entlichung nehmen sich die Kategorie<br />

der „Identität“ zum Fokus ihrer Überlegungen.<br />

Susanne Kuechel (Kulturelle<br />

Identitäten in Deutschland. Untersuchungen<br />

zur Rolle von Kunst, Kultur und Migration)<br />

nimmt mehrere aktuelle empirische<br />

Studien über kulturelle Identität ins Visier<br />

und stellt drei Modelle des Umgangs mit<br />

156<br />

fremden kulturellen Symbolen und Praktiken<br />

zusammen. Es sind dies: das Abgrenzen<br />

vom Aufnahmeland durch Rückbezogenheit<br />

auf die kulturellen Symbole des<br />

Herkunftslandes, das Anpassen an das Aufnahmeland<br />

unter Verzicht auf die Symbole<br />

des Herkunftslandes oder aber die Bereicherung<br />

des eigenen kulturellen Potentials<br />

durch Symbole des Aufnahmelandes. Damit<br />

sich das dritte Modell viel stärker entwickeln<br />

kann, soll man, der Meinung der<br />

Autorin nach, die bereits existierenden<br />

Kenntnisse über die identitätsbildenden<br />

Kulturfaktoren erweitern. Von der auf 3sat<br />

ausgestrahlten Sendung über die Inszenierung<br />

Verrücktes Blut von Nurkan Erpulat<br />

und Jens Hillje ausgehend, macht sich<br />

Azadeh Sharifi (Postmigrantisches Th eater.<br />

Eine neue Agenda für die deutsche Bühne)<br />

Gedanken zur möglichen Defi nition des<br />

Begriff s ‘postdramatisches Th eater’ und seiner<br />

Abgrenzung zum deutschen und zum<br />

migrantischen Th eater. Was das Th eater als<br />

postmigrantisch defi nieren lässt, sind, nach<br />

Sharifi , gemeinsame Nenner, wie: „Künstler<br />

und Kulturschaff ende mit Migrationsbiografi<br />

e, klassische Th eatergeschichten aus<br />

dem Orient und Okzident, die von einem<br />

neuen Blickwinkel aus beleuchtet werden<br />

und Geschichten, die von der Lebenssituation<br />

der Einwanderer in der neuen Heimat<br />

erzählen, sowie Flexibilität auf dem<br />

Weg zur Professionalisierung der Th eater-

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