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Germar Rudolf: Kardinalfragen zur Zeitgeschichte ...

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong>: <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong><br />

Eisencyanidverbindungen übrigens anhand der von ihnen selbst durchgeführten Begasungsversuche<br />

überprüfen können. Hätten sie nur eine dieser Proben auf den Gesamtcyanidgehalt mittels der<br />

international anerkannten DlN-Methode überprüft, wäre ihnen wahrscheinlich ihr Irrtum bewußt<br />

geworden. Überhaupt erscheint es mehr als seltsam, warum auch die Proben von Örtlichkeiten, die keine<br />

Blaufärbung aufweisen (angebliche Gaskammern, Häftlingsbaracken, Probebegasungen), nach der<br />

gegen Eisencyanide unempfindlichen Methode analysiert wurden. Hier hätte man keine Störung durch<br />

blaue Farbe erwarten müssen. Hier hätte man problemlos klären können, ob sich Eisencyanide im<br />

Mauerwerk bilden oder nicht und ob die Analysenergebnisse der zwei verschiedenen Methoden<br />

überhaupt vergleichbar sind.<br />

Daß die Bildung blaufleckiger Wandflächen analog dem Erscheinungsbild der Auschwitz-<br />

Entlausungskammern tatsächlich die Folge von Blausäurebegasungen ist, kann übrigens durch lediglich<br />

ein Zitat aus der Fachliteratur plakativ demonstriert werden. In der periodisch erscheinenden<br />

Bauschäden Sammlung wurde nämlich vor mehr als 10 Jahren berichtet,[8] welche Folgen die<br />

Blausäure-Begasung einer wenige Wochen zuvor frisch verputzten Kirche hatte. Dort traten nach<br />

einigen Monaten überall intensiv blaue Flecken auf. Erst nach über einem Jahr war die Reaktion<br />

abgeschlossen. Der neue Putz mußte komplett abgeschlagen werden, da der Eisencyanidkomplex nicht<br />

anders zu entfernen war.<br />

Damit steht fest, daß die polnischen Autoren mit ihrer Analysenmethode möglicherweise gerade jene<br />

Verbindungen von der Analyse ausgeschlossen haben, um die es bei der ganzen Streitfrage geht.<br />

Nachweisgrenze und Analysenergebnisse<br />

Die polnischen Autoren geben als Nachweisgrenze für ihre Nachweismethode 3-4 µg Cyanid pro kg<br />

Probenmaterial an. Bei der DlN-Methode liegt diese Grenze sogar bei nur 2,5 µg, und J. Epstein gab<br />

1947 sogar einen Wert unter 1 µg als Nachweisgrenze an. 5 Allerdings haben die beiden letzten<br />

Nachweisgrenzen einen Haken: Sie beziehen sich lediglich auf Lösungen von Cyanidverbindungen in<br />

Wasser. Der Nachweis chemischer Verbindungen in stark heterogenen, nicht gänzlich auflösbaren<br />

Feststoffen, wie es Mauermaterial nunmal darstellt, ist erfahrungsgemäß um Größenordnungen<br />

schwieriger. Folglich geben die professionellen Analyseninstitute als Nachweisgrenzen für<br />

Cyanidnachweise in Feststoffen nicht etwa 2,5 µg/kg, sondern mindestens 100 µg/kg, ja stellenweise<br />

sogar 1.000 µg/kg an (1.000 µg = 1 mg). Daß auch dieser Wert noch Probleme bereiten kann, kann<br />

durch den Umstand gegeben sein, daß Gemäuerproben in der Regel große Mengen Carbonate enthalten,<br />

die die Abtrennung des Cyanids behindern können (vgl. DIN-Methode). Es ist zweifelhaft, daß die von<br />

Markiewicz und Kollegen gemachte Erfahrung bezüglich ihrer Nachweisgrenze sich auf Feststoffe<br />

bezieht, da man hierfür zuvor definierte Mengen an Cyaniden in Baumaterialien einbringen müßte, um<br />

diese dann durch die Analyse wiederzufinden. Sollte sich ihre Nachweisgrenze auch auf wäßrige<br />

Lösungen beziehen, so sind sämtliche Analysenergebnisse mit Werten unterhalb 1 mg/kg mit größter<br />

Skepsis zu betrachten.<br />

In der obenstehenden Tabelle sind grob die Größenordnungen der Analysenergebnisse der drei hier<br />

besprochenen Arbeiten in mg/kg (ppm) aufgeführt.[9] Die Rahmenbedingungen der Probebegasungen<br />

von <strong>Rudolf</strong> einerseits und Markiewicz und Kollegen andererseits waren im wesentlichen vergleichbar.<br />

Allerdings wurden die Analysen von <strong>Rudolf</strong>s Proben erst nach einer relativ langen Ausgasungszeit (ca.<br />

2 Monate) durchgeführt, wohingegen die Maximalwerte von Markiewicz und Kollegen aus Analysen 48<br />

http://vho.org/D/Kardinal/Leuchter.html (3 von 17) [31.07.2004 01:06:23]

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