Germar Rudolf: Kardinalfragen zur Zeitgeschichte ...
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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong>: <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong><br />
verfolgen, sondern auch ihnen die Meinungsfreiheit zugestehen, schrieb der Kommentator Chaim<br />
Bermant im Jewish Chronicle am 10.5.1996, S. 25,:<br />
»Der ganze Prozeß der Geschichtsschreibung ist eine fortwährende Revision, nicht nur weil neue<br />
Fakten und Dokumente ans Licht kommen, sondern auch, weil etablierte Fakten neu bewertet und<br />
interpretiert werden können, da jede Generation geschichtliche Ereignisse aus einer anderen<br />
Perspektive sieht.<br />
Gesetze zu verlangen, die die errungene Weisheit um den Holocaust für immer von diesem Prozeß<br />
ausnehmen sollen, läuft dem Diktat der Vernunft zuwider.<br />
Solche Gesetze sind prinzipiell falsch und in der Praxis unwirksam und möglicherweise gefährlich.<br />
[...]<br />
Jeder Versuch, die Arbeit der Revisionisten zu unterbinden, wird immer den Verdacht fördern, man<br />
habe etwas zu verbergen. Und nichts, was die Revisionisten sagen könnten, wäre so schädlich wie die<br />
Unterdrückung ihres Rechts, es sagen zu dürfen.«<br />
Simon Green reagierte auf diesen Kommentar in der gleichen Zeitung am 31.5.1996 wie folgt:<br />
»Juden und Nichtjuden müssen sich doch im Zusammenhang mit der Ablehnung eines Gesetzes gegen<br />
das Bestreiten des Holocaust die Frage stellen: Was ist das für eine Wahrheit, die ein Gesetz zu ihrer<br />
Verteidigung benötigt. Solch ein Gesetz wäre zweifellos eine Beleidigung der Opfer.<br />
Es gibt nur einen sicheren Weg, die Behauptungen der Holocaust-Bestreiter ein für allemal zu<br />
zerstören. Und das ist die offene und öffentliche Debatte zwischen Überlebenden und Bestreitern.<br />
Dann wäre die Wahrheit für alle Zukunft unbestreitbar und eine lange Tradition von<br />
Meinungsfreiheit, sowohl für Juden wie für Nichtjuden, würde gesichert sein.<br />
Vor was fürchten sich die Mitglieder des Zentralrates des Yad Vashem Komitees?«<br />
Ähnliche Stimmen hört man aus Italien. In einem mit dem Titel "Aufruf: Laizismus, Pressefreiheit,<br />
freie Geschichtsforschung" versehenen Appell wandten sich 20 Universitätsangehörige, darunter 16<br />
Professoren, in der linken italienischen Zeitschrift La Lente di Marx, Ausgabe Juni/1995, mit<br />
folgendem Wortlaut an die Öffentlichkeit:<br />
»Im Dezember 1994 erließ das französische Innenministerium ein für das gesamte nationale<br />
Territorium geltendes Verbot, ein vom deutschen [korrekt: schweizer] Autor Jürgen Graf stammendes<br />
Buch über den Zweiten Weltkrieg zu verbreiten, weil es, so die Begründung, "den Holocaust leugne".<br />
Wir wissen nicht, ob dies zutrifft, und wir wissen vor allem nicht, was mit der "Leugnung" eines in<br />
seiner Schrecklichkeit so offenkundigen Geschehnisses wie der Ausrottung von Millionen<br />
menschlicher Wesen in den Nazikonzentrationslagern gemeint ist. Sicher ist jedoch, daß sich diese<br />
Episode nahtlos in eine seit geraumer Zeit in Europa sehr aktuelle, beunruhigende Tendenz einreiht,<br />
nämlich die, historische Streitfragen vor Gericht zu entscheiden, wobei es zu unannehmbaren<br />
Einmischungen der Justiz und der Politik ins kulturelle und akademische Leben dieses oder jenes<br />
http://vho.org/D/Kardinal/Erkenntnis.html (38 von 53) [31.07.2004 01:03:31]