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Germar Rudolf: Kardinalfragen zur Zeitgeschichte ...

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong>: <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong><br />

deutschlandpolitische Engagement anbelangte. Allein die Art der Behandlung des Ausländerthemas<br />

stieß mich damals bei den Republikanern ab, da ich als gläubiger und praktizierender Katholik sehr<br />

empfindlich auf jede Instrumentalisierung des Themas reagierte, die mir von ausländerfeindlichen<br />

Intentionen getragen schien.<br />

Ein antifaschistischer Rückzieher<br />

Das Jahr 1986 war wiederum von zwei Ereignissen geprägt.<br />

Zunächst war da die Erkenntnis, daß es sich bei den Republikanern, zumindest was den Kreisverband<br />

Bonn-Siegburg anbelangte, wohl in erster Linie um eine Ansammlung von hard-core-Vertriebenen<br />

handelte. Auf der einzigen Mitgliederversammlung, bei der ich teilnahm, mußte ich vernehmen, daß<br />

man dort über nichts Wichtigeres zu diskutieren vermochte als über die Frage, ob und inwieweit<br />

Westpreußen eigentlich deutsch sei und ob man darauf Gebietsansprüche erheben könne. Dieses<br />

völlige Entrücktsein von der politischen Realität und das Nichterkennen des politisch Notwendigen in<br />

einer Zeit, in der alle Welt die Wiedervereinigung von BRD und DDR infrage stellte, hat für mich zu<br />

dem Entschluß beigetragen, diese Partei wieder zu verlassen.<br />

Ausschlaggebend für den Austrittsbeschluß war schließlich die Erkenntnis, daß in dieser Partei nicht<br />

wenige ehemalige NPDler Mitglied waren, mit denen ich auf keinen Fall etwas zu tun haben wollte.<br />

Nach einem halben Jahr Mitgliedschaft bin ich dann Anfang/Mitte 1986 wieder aus der Partei<br />

ausgetreten.<br />

Das zweite Ereignis, von dem ich hier berichten möchte, spielte sich im Januar 1986 ab, und zwar<br />

anläßlich des Reichsgründungskommerses des VDSt in Frankfurt. Ich wurde zu dieser Veranstaltung<br />

von einem Herrn mitgenommen, den ich in Bonn bei den Republikanern kennengelernt hatte. Der<br />

VDSt Frankfurt ist eine national orientierte Studentenverbindung, was ich allerdings erst während der<br />

Veranstaltung erfuhr. Vor oder nach dieser Veranstaltung hatte ich ein ausführliches Streitgespräch<br />

mit einem Studenten, der angab, daß er Mitglied der NPD sei. Thema war die NS-Judenvernichtung.<br />

Er stellte sich damals auf den Standpunkt, daß die etablierte Darstellung überhaupt nicht stimme und<br />

daß es in Wirklichkeit gar nicht 6 Mio. Opfer gegeben habe sondern höchstens 3 Mio. Mich hat diese<br />

Art der Argumentation damals in höchstem Maße abgestoßen, und ich will erklären, warum.<br />

Abstoßende Zahlenjonglierereien<br />

Zunächst einmal ist da die Abscheu gegen eine Argumentationsweise, irgendwelche Zahlen<br />

kleinrechnen zu wollen, obwohl es auf die letztlich wahre Zahl der Opfer gar nicht ankommt, sondern<br />

auf den hinter einer Tat stehenden Vorsatz. Nach meiner damaligen Auffassung lautete der eben, daß<br />

Hitler die Juden ausrotten wollte und alles unternahm, dies durchzuführen. Da kommt es dann nur<br />

noch sekundär auf das Wie und Wieviel an.<br />

Sodann aber war aus der Art, wie der Kommilitone argumentierte, klar zu erkennen, daß er starke<br />

politische Motive für seine Darstellungsweise hatte. Er sprach klar von der Instrumentalisierung der<br />

Auschwitzkeule gegen die politische Rechte und besonders gegen seine Partei. Diese Vermengung<br />

von politischen Zielvorstellungen und wissenschaftlicher Argumentation hat in mir für erhöhte<br />

http://vho.org/D/Kardinal/Eros.html (4 von 14) [31.07.2004 01:01:59]

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