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Germar Rudolf: Kardinalfragen zur Zeitgeschichte ...

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong>: <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong><br />

Landes kommt. Damit geht oft eine lärmende, intellektuelle höchst dürftige Medienkampagne einher.<br />

Sogar in Italien hat die ehemalige Berlusconi-Regierung letzten Herbst angedroht, ein Gesetz zu<br />

verabschieden, das nicht nur direkte, sondern auch "indirekte" antisemitische Propaganda verboten<br />

hätte. Letztere Formulierung ist bezeichnenderweise so schwammig, daß sie wohl zu schreienden<br />

Irrtümern und zu unerträglichen Verstößen gegen die Meinungs- und Forschungsfreiheit geführt<br />

hätte.<br />

Als Historiker wie auch als italienische und europäische Bürger, die wir Wert auf die Rechte der<br />

Minderheiten und Individuen legen, verleihen wir unserer Besorgnis über diese Tendenz Ausdruck.<br />

Sie steht in krassem Widerspruch zu gewissen erfreulichen Öffnungen kultureller Art, die gegenwärtig<br />

im Staat Israel zu beobachten sind (Kritik des Davidsmythos; Veröffentlichung und kritische Analyse<br />

von Mein Kampf etc.). Hingegen vermögen wir keine Infragestellung, Kritik oder Bekämpfung dieser<br />

Tendenz seitens intellektueller, politischer und medialer Kräfte unseres Landes erkennen, weder<br />

seitens der konservativen und rechtsgerichteten, noch seitens der demokratischen und<br />

linksgerichteten, für welche der "Laizismus" und die wissenschaftliche Legitimität des "Zweifels"<br />

offenkundig nur noch Gültigkeit haben, wenn es gegen den chomeinistischen Iran und die katholische<br />

Kirche geht (man denke an einige Polemiken der älteren und jüngeren Vergangenheit).<br />

Wir sind der Meinung, daß in Europa wie im Iran, in Deutschland wie in Italien und Frankreich die<br />

Geschichtsforschung frei von jeden Ketten zu sein hat und daß die Freiheit der Verbreitung von Ideen<br />

voll und ganz zu gewährleisten ist. Deren Richtigkeit kann sich nämlich nur in einer freien<br />

wissenschaftlichen Debatte erweisen und nicht aufgrund der Urteile irgendeines Gerichts oder der<br />

vordergründigen Hetzkampagnen dieses oder jenes Massenmediums.<br />

Wir sind schließlich der Auffassung, daß die gerechte Verteidigung der Werte der Demokratie und der<br />

Resistenza und die gerechte Bekämpfung jeglicher Form des Rassismus (Aufstachelung zum<br />

Rassenhaß wird in unserem Land wie auch in anderen zu Recht verfolgt) keinesfalls als Vorwand für<br />

freiheitsfeindliche Maßnahmen dienen oder mit solchen verwechselt werden darf, welche letzten<br />

Endes auch wissenschaftliche Werte treffen. Der Fall Ernst Nolte (auf die Richtigkeit seiner Ideen<br />

gehen wir hier nicht ein; viele von uns verwerfen sie entschieden und in ihrer vollen Kenntnis) ist in<br />

dieser Hinsicht beispielhaft. Wir appellieren deshalb an die wissenschaftliche Gemeinschaft, der wir<br />

angehören, aber auch an Politiker und Medienschaffende, diesen Tendenzen entgegenzutreten und<br />

einer Entwicklung Einhalt zu gebieten, die, wo immer sie auch um sich greift, die Pressefreiheit wie<br />

auch die kulturelle Freiheit in den europäischen Ländern zu gefährden droht.<br />

Es folgen die 20 Unterschriften verschiedener italienischer Universitätsangehöriger, darunter 16<br />

Professoren.<br />

In Frankreich entstand im April 1996 schließlich ein handfester Skandal aus einem jüngst publizierten<br />

Buch des landesweit bekannten Altkommunisten und Neumuslimen Roger Garaudy.[73] Er bestreitet<br />

darin mit revisionistischen Argumenten den NS-Massenmord an den Juden und wirft den Juden vor,<br />

sie würden mit der Inflation der Holocaust-Opferzahlen weltweite Sympathie und Unterstützung für<br />

Israel erschleichen. Nachdem Garaudy von gewissen Kreisen massiv angegriffen und schließlich<br />

strafrechtlich angezeigt wurde, unterstützte ihn im April 1996 der politisch von der radikalen Linken<br />

http://vho.org/D/Kardinal/Erkenntnis.html (39 von 53) [31.07.2004 01:03:31]

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