Germar Rudolf: Kardinalfragen zur Zeitgeschichte ...
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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong>: <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong><br />
ausführlicher Argumente darlegte, warum er der Überzeugung sei, daß die Schlußfolgerungen seines<br />
Gutachtens richtig seien.[10] Körber hat auf diese Argumente nie geantwortet. Seine einzige Reaktion<br />
war, nachfolgend bei der Polizei falsche Angaben über <strong>Rudolf</strong> zu machen.<br />
Dieses Ermittlungsverfahren wird Mitte April 1993 mit einem weiteren, bei der Staatsanwaltschaft<br />
Stuttgart anhängigen Verfahren gegen <strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> vereinigt. Letzteres wurde eröffnet aufgrund<br />
der unautorisierten Verbreitung einer mit politischen Kommentaren versehenen Fassung des <strong>Rudolf</strong><br />
Gutachtens durch Generalmajor a.D. O.E. Remer (nachfolgend Raubkopie genannt).<br />
Am 16. April 1993 gehen die ersten Exemplare von Remers Raubkopie bei verschiedenen exponierten<br />
Persönlichkeiten von Politik, Justiz und Wissenschaft ein.[11] Am gleichen Tag erhält der Präsident<br />
der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Prof. Dr. Hanns F. Zacher, vom Vorsitzenden des Direktoriums<br />
des Zentralrates der Juden, Ignatz Bubis, einen Anruf, in dem Herr Bubis Herrn Prof. Zacher seine<br />
Besorgnis über die Wirkung des Gutachtens des bei der MPG beschäftigten Dipl.-Chem. <strong>Germar</strong><br />
<strong>Rudolf</strong> mitteilt.[12] Was Herr Prof. Zacher auf diesen Anruf hin unternimmt, bleibt unbekannt.<br />
Jedenfalls erfolgt keine Initiative seitens des Präsidiums der MPG, das Arbeitsverhältnis mit <strong>Rudolf</strong><br />
zu beenden. Gleichwohl wird signalisiert, daß dem Wunsch Prof. von Schnerings, das Stipendium<br />
<strong>Rudolf</strong>s nach Abschluß der Promotion um zwei Jahre bis 1995 zu verlängern, nicht entsprochen<br />
werden könne.<br />
Mitte Mai 1993 bekommt <strong>Rudolf</strong> an seinem Arbeitsplatz zwei Anrufe von Vertretern der Medien<br />
(stern, SAT 1) wegen Remers Raubkopienversand. Bei einem dieser Anrufe ist eine Kommilitonin von<br />
<strong>Rudolf</strong> im Raume anwesend. Diese berichtet von dem Gespräch beiläufig einem andern<br />
Kommilitonen, Jörg Sassmannshausen, der diesen Vorgang daraufhin dem geschäftsführenden<br />
Direktor des Max-Planck-Instituts, Prof. Arndt Simon,[13] meldet. Daraufhin wird <strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong><br />
gebeten, sich nur noch nach vorheriger Aufforderung durch seinen Doktorvater Prof. Dr. H.G. von<br />
Schnering am Max-Planck-Institut in Stuttgart aufzuhalten, damit es zu keinen weitere Kontakten mit<br />
Medienvertretern im Hause kommen könne. Sein Arbeitsvertrag bleibt davon allerdings unberührt.<br />
Neun Tage nach der zusätzlich schriftlich erfolgten Aussprache dieser Bitte betritt <strong>Rudolf</strong> erstmalig<br />
wieder das Max-Planck-Institut, um einige Kopien zu machen und um mit seinem Doktorvater das<br />
Prozedere der Vervielfältigung seiner Doktorarbeit zu besprechen. Dabei betritt er bewußt nicht seine<br />
Arbeitsräume, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, wiederum mit Medienanfragen konfrontiert<br />
zu werden. <strong>Rudolf</strong> wird von Mitarbeitern des Instituts gesehen, die dies umgehend dem<br />
geschäftsführenden Direktor melden.<br />
Zweiter Schritt: Berufliche Ruinierung<br />
Da es <strong>Rudolf</strong> unterließ, vor diesem Betreten des Instituts seinen Doktorvater um Erlaubnis zu bitten,<br />
wird <strong>Rudolf</strong> am Tag danach aufgefordert, am folgenden Werktag die fristlose Kündigung seines<br />
Arbeitsvertrages entgegenzunehmen.[14] Primär wird diese allerdings damit begründet, daß <strong>Rudolf</strong><br />
im Zusammenhang mit seinem Gutachten Briefe mit dem Briefkopf des Max-Planck-Instituts<br />
verwendet habe. So habe <strong>Rudolf</strong> zu einem Zeitpunkt, als das von ihm privat beauftragte Institut<br />
Fresenius bereits dabei war, seine Gesteinsproben aus Auschwitz auf Cyanidrückstände zu<br />
http://vho.org/D/Kardinal/Bundesacht.html (3 von 14) [31.07.2004 01:04:23]