LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
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Veränderungen bei der<br />
Bewirtschaftung, der<br />
Betriebsorganisation oder<br />
beim Holzabsatz<br />
<strong>Auswirkungen</strong> von Lothar<br />
auf nicht direkt betroffene<br />
<strong>Wald</strong>eigentümerInnen<br />
Die öffentlichen WE wollen nach Lothar doppelt so häufig die Bewirtschaftung ändern<br />
(30%) wie die bäuerlichen WE (15%). Für beide Gruppen steht die Förderung<br />
von Mischwald bzw. Laubholz an erster Stelle.<br />
Lothar hat nicht zu deutlich mehr <strong>Wald</strong>reservaten geführt, denn nur wenige WE haben<br />
sich entschlossen, infolge des Sturmes <strong>Wald</strong>reservate auszuscheiden (öffentliche<br />
WE: 6%, bäuerliche WE: weniger als 1%).<br />
Lothar hat teilweise eine dauerhafte Zusammenarbeit mit anderen WE ausgelöst<br />
und zwar bei den öffentlichen WE fast doppelt so häufig (23%) wie bei den bäuerlichen<br />
WE (13%). Am häufigsten wird von bäuerlichen und öffentlichen WE eine<br />
Zusammenarbeit beim Holzverkauf genannt.<br />
Erwartungsgemäss haben direkt Betroffene bisher häufiger Zwangsnutzungen<br />
durchgeführt und erwarten solche auch häufiger für die Zukunft als nicht direkt Betroffene.<br />
Bemerkenswert ist jedoch, dass bisher von immerhin 20% der nicht direkt<br />
betroffenen öffentlichen WE und von 6% der nicht direkt betroffenen bäuerlichen<br />
WE Zwangsnutzungen durchgeführt wurden.<br />
Arbeitseinsätze bei anderen WE haben direkt und nicht direkt betroffene öffentliche<br />
WE fast gleich häufig geleistet (direkt Betroffene: 38%, nicht direkt Betroffene:<br />
42%). Bei der Art der Arbeiten stand bei beiden das Aufarbeiten von Holz an erster<br />
Stelle (direkt Betroffene: 71%, nicht direkt Betroffene: 82%). Am zweithäufigsten<br />
wird von den direkt Betroffenen die Vermarktung genannt (13%), von den nicht direkt<br />
Betroffenen die Holzvermessung (11%). Die wirtschaftliche Bedeutung dieser<br />
Arbeitseinsätze – gemessen als Anteil am Betriebsertrag im Durchschnitt der letzten<br />
5 Jahre vor Lothar – war bei den nicht direkt Betroffenen grösser.<br />
Die nicht direkt betroffenen öffentlichen WE hatten im Forstwirtschaftsjahr (FWJ)<br />
2001 zum Zeitpunkt des Sturms mehr als doppelt so häufig noch keine Nutzung<br />
durchgeführt wie die direkt betroffenen öffentlichen WE (direkt Betroffene: 23%,<br />
nicht direkt Betroffene: 54%).<br />
Bei der Holznutzung im FWJ 2001 im Vergleich zur durchschnittlichen Holznutzung<br />
in den 5 Jahren vor Lothar unterscheiden sich die öffentlichen WE klar voneinander.<br />
Bei den nicht direkt Betroffenen war die Nutzung im FWJ 2001 häufiger<br />
deutlich, nämlich um 50–100%, vermindert als bei den direkt Betroffenen (direkt<br />
Betroffene: 42%, nicht direkt Betroffene: 68%).<br />
Auch bei der voraussichtlichen Holznutzung in den nächsten 10 Jahren unterscheiden<br />
sich die WE. Die nicht direkt Betroffenen beabsichtigen seltener eine Verringerung<br />
der Holznutzung (direkt betroffene bäuerliche WE: 33%, nicht direkt betroffene<br />
bäuerliche WE: 7%; direkt betroffene öffentliche WE: 32%, nicht direkt betroffene<br />
öffentliche WE: 11%).<br />
110 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I