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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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5 Methodik ökonomischer<br />

Bewertung von Stürmen im <strong>Wald</strong><br />

Das vorliegende Kapitel zur Methodik einer ökonomischen Bewertung von Stürmen<br />

im <strong>Wald</strong> stellt eine Synthese der Theorieanalysen in den Kapiteln 2, 3 und 4 dar.<br />

Nach einleitenden Überlegungen in Abschnitt 5.1 formulieren wir sechs wegleitende<br />

Prinzipien für das methodische Vorgehen bei der ökonomischen Bewertung von<br />

Stürmen im <strong>Wald</strong> (Abschnitt 5.2). Schliesslich identifizieren wir drei Fragestellungen,<br />

denen wir im Rahmen der vorliegenden Untersuchung in den Kapiteln 6, 7 und<br />

8 nachgehen und beschreiben die jeweilige methodische Vorgehensweise in ihren<br />

Grundzügen (Abschnitt 5.3).<br />

5.1 Einleitende Überlegungen<br />

Bei den einleitenden Überlegungen werden drei methodische Aspekte einer ökonomischen<br />

Bewertung von Stürmen im <strong>Wald</strong> angesprochen: der Zusammenhang zwischen<br />

Methode und Bewertungszweck, die Notwendigkeit einer klaren Systemabgrenzung<br />

sowie die ökonomischen Besonderheiten der Holzproduktion.<br />

5.1.1 Zusammenhang zwischen Methode und Bewertungszweck<br />

Methoden zur Bewertung des <strong>Wald</strong>es wurden für unterschiedliche Zwecke entwickelt,<br />

sie können sich deshalb je nach Zielsetzung unterscheiden (vgl. z.B. Kroth<br />

1985, Ley und Matthies 1985, Sagl 1995). Es gibt also nicht einfach die richtige<br />

Methode, sondern eine mehr oder weniger problemadäquate und zweckmässige<br />

Methode. Dies erklärt, weshalb es keine Standardmethodik zur Bewertung der<br />

<strong>Auswirkungen</strong> von Stürmen im <strong>Wald</strong> gibt. Als erstes ist deshalb der Bewertungszweck<br />

zu klären: Warum soll die ökonomische Bedeutung des Sturms Lothar im<br />

Schweizer <strong>Wald</strong> untersucht werden? Die Beantwortung dieser Frage verlangt eine<br />

Interpretation des Forschungsauftrages.<br />

Nach unserem Verständnis besteht die übergeordnete Zielsetzung einer Bewertung<br />

der ökonomischen <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar darin, zusammen mit weiteren Lothar-<br />

Forschungsprojekten die Entscheidungsgrundlagen für die Beurteilung des politischen<br />

Handlungsbedarfs nach einem Sturm zu verbessern. Ausgangspunkt dafür<br />

ist in erster Linie das <strong>Wald</strong>gesetz (WaG), und zwar erstens der Katastrophenartikel<br />

(Art. 28 WaG) 17 und zweitens der Zweckartikel (Art. 1 WaG) 18 . Diese beiden Artikel<br />

geben einen allgemeinen Rahmen vor, unter welchen Bedingungen nach einem<br />

Sturm ein politischer Handlungsbedarf zur Bewältigung der Sturmfolgen bestehen<br />

kann.<br />

Ein zentrales Ziel dieser Studie ist die Entwicklung einer Bewertungsmethode. Dabei<br />

geht es um die Frage, ob die <strong>Wald</strong>- und Holzwirtschaft in ihrer Existenz gefährdet<br />

ist (Katastrophenartikel, Art. 28 WaG) und nicht um die Entschädigungsproblematik<br />

(wie etwa bei einer Bewertung zu Versicherungszwecken). An zweiter Stel-<br />

17 Der Katastrophenartikel findet sich im Wortlaut in Kapitel 9, Abschnitt 9.1.<br />

18 Der Zweckartikel wird in Kapitel 8, Abschnitt 8.1 zitiert.<br />

48 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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