LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Differenzwertansatz<br />
Als Ausgangspunkt für unsere beiden Preisvariationen (min. Preis / max. Preis)<br />
dient der Durchschnitt der Preise für Nadel- bzw. Laubstammholz der Jahre 1997–<br />
1999. Da sich die Preise regional unterscheiden, gewichten wir sie nach dem Anteil<br />
des Sturmholzes in den betreffenden Regionen (Jura, Mittelland, Alpen, Voralpen)<br />
22 .<br />
Als Bandbreite für die langfristige Preisentwicklung betrachten wir Schwankungen<br />
von +/- 20%, d.h. das minimale Preisniveau (pmin) liegt 20% unter den durchschnittlichen<br />
Preisen der Jahre 1997–1999 und das maximale Preisniveau (pmax )<br />
liegt 20% darüber.<br />
6.3 Einkommenswirkungen<br />
Das Einkommen der <strong>Wald</strong>eigentümer nach einem Sturm wird von zahlreichen Faktoren<br />
beeinflusst (vgl. Wirkungsmodell in Abschnitt 6.1.2). Das genaue Ausmass<br />
der <strong>Auswirkungen</strong> kann nur für Einzelbetriebe bestimmt werden. In der vorliegenden<br />
Untersuchung geht es jedoch nicht um die detaillierte Quantifizierung der Einkommenswirkungen<br />
von Lothar, sondern um die Identifikation der relevanten Einflussgrössen<br />
und um die Ermittlung der Grössenordnung der aggregierten Einkommenswirkungen<br />
für die Schweizer <strong>Wald</strong>wirtschaft. Dabei handelt es sich um hypothetische<br />
Einkommenswirkungen, weil wir finanzielle Unterstützungen durch Bund<br />
und Kantone in diesen Schätzungen nicht berücksichtigen. Das methodische Vorgehen<br />
und die Variation der Annahmen werden in Abschnitt 6.3.1 beschrieben. Als<br />
Datengrundlage dient die wirtschaftliche Lage der <strong>Wald</strong>wirtschaft vor Lothar und<br />
in den ersten beiden Jahren nach Lothar (Abschnitt 6.3.2). Nach einem Vergleich<br />
der erwarteten Betriebsergebnisse mit Lothar mit verschiedenen Referenzeinkommen<br />
(Abschnitt 6.3.3) wird in Abschnitt 6.3.4 untersucht, welchen Einfluss unterschiedliche<br />
Holzpreisentwicklungen auf die Einkommenswirkung von Lothar haben.<br />
6.3.1 Methodisches Vorgehen<br />
und Annahmen für die Variantenrechnungen<br />
Die Einkommenswirkungen von Lothar entsprechen den indirekten <strong>Auswirkungen</strong>,<br />
d.h. sie ergeben sich aus den Konsequenzen der physischen Zerstörung. Ihre Ermittlung<br />
basiert auf dem Differenzwertansatz: Die Einkommenswirkungen von Lothar<br />
entsprechen der Differenz zwischen dem Einkommen, das ohne Lothar zu erwarten<br />
gewesen wäre (Referenzeinkommen ohne Lothar), und dem Einkommen, wie es<br />
sich als Folge von Lothar einstellt (Einkommen mit Lothar). In unserem hochaggregierten<br />
Top Down-Ansatz betrachten wir dabei nicht die einzelnen Grössen,<br />
die den Aufwand und den Ertrag beeinflussen, sondern den Saldo von Aufwand und<br />
Ertrag. Unter dem Einkommen verstehen wir im Folgenden das Ergebnis des Holz-<br />
22<br />
Datenquelle: Kennziffern des Holzproduktionsbetriebes, <strong>Wald</strong>wirtschaft Verband Schweiz. Die Grundlage<br />
dieser Kennziffern bilden die forstlichen Betriebsabrechnungen (BAR) von ca. 700 Betrieben.<br />
68 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I