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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Geringes Gewicht<br />

wirtschaftlicher<br />

Überlegungen<br />

Holzpreis p<br />

p<br />

p<br />

pvL pvL nL, oS<br />

nL, mS<br />

NnL NnL NvL NvL qnL, mS qSH qnL, mS qSH Holzmenge q<br />

160 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I<br />

qvL qvL AvL AvL q<br />

nL, oS<br />

A<br />

nL, oS<br />

A<br />

nL, mS<br />

Abb. 27 Preis- und Absatzverhältnisse auf dem Schweizer Holzmarkt vor Lothar (vL)<br />

und nach Lothar (nL), ohne Subventionen (oS) und mit Subventionen (mS).<br />

Da die Preiselastizität der Nachfrage 67 nach einem Sturm zunimmt (N vL → N nL ), wäre<br />

der Holzpreis ohne eine Subventionierung der Aufrüstung von p vL auf p nL,oS gesunken<br />

und die abgesetzte Menge von q vL auf q nL,oS angestiegen. Durch die Aufrüstungssubventionen,<br />

die an die Holzmenge gebunden sind und damit die Grenzkosten<br />

des Aufräumens senken, verschob sich jedoch die Angebotsfunktion noch weiter<br />

nach rechts bis zu A nL,mS (A vL → A nL,mS ). Aufgrund der Subventionierung ist der<br />

Holzpreis von p nL,oS auf p nL,mS gesunken und die abgesetzte Menge von q nL,oS auf<br />

q nL,mS angestiegen. Die Preise wären dabei noch stärker gesunken, wenn nicht als<br />

Reaktion auf den Sturm v.a. die ausländische Nachfrage nach Schweizer Holz sehr<br />

stark zugenommen hätte.<br />

Die geringe Preiselastizität des Angebotes ist Ausdruck davon, dass wirtschaftliche<br />

Überlegungen beim Entscheid, das Sturmholz aufzuräumen oder liegenzulassen, ein<br />

geringes Gewicht hatten. Diese Vermutung wird dadurch bestätigt, dass in unserer<br />

Befragung 72% der öffentlichen WE antworteten, dass der Holzpreis den Räumungsentscheid<br />

nicht wesentlich beeinflusst habe (Baur et al. 2002: 86). Auch die<br />

Befragung von Schenk (2001) belegt die Hypothese, dass wirtschaftliche Nutzen-<br />

Kosten-Kalküle oft zweitrangig waren und dass bei der Räumung vermutlich eher<br />

berufsethische Überlegungen im Vordergrund standen (Schenk 2001: 15). Auch<br />

ausserökonomische Ursachen tragen zu einer Erklärung bei: Liegenlassen, das möglicherweise<br />

wirtschaftlicher wäre, steht in starkem Widerspruch zum spontanen Be-<br />

67<br />

Die Preiselastizität der Nachfrage ist definiert als prozentuale Nachfrageänderung (Menge) über prozentuale<br />

Preisänderung. Je höher die Preiselastizität der Nachfrage, desto flacher ist die Nachfragekurve.<br />

Die Nachfrage nach dem Sturm dürfte deutlich preiselastischer sein, das sich der Kreis der<br />

potentiellen Nachfrager mit sinkenden Preisen vergrössert.

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