LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
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8.1.5 Wirkungsmodell<br />
Die Überlegungen zur sachlichen und personellen Systemabgrenzung fassen wir in<br />
einem Wirkungsmodell zusammen (Abbildung 24). In diesem Modell werden die<br />
betroffenen Personengruppen in die folgenden sieben Bereiche eingeteilt:<br />
• <strong>Wald</strong>- und Forstwirtschaft: Dazu zählen an erster Stelle die privaten und öffentlichen<br />
<strong>Wald</strong>eigentümerInnen und somit die EinwohnerInnen von Gemeinden<br />
und Kantonen mit <strong>Wald</strong>eigentum, aber auch das Forstpersonal sowie die Forstunternehmen.<br />
• Holzindustrie und weitere vor- oder nachgelagerte Wirtschaftszweige: Ein<br />
Sturm und seine Bewältigung kann für die Holzindustrie und weitere vor- oder<br />
nachgelagerte Wirtschaftszweige der Forstwirtschaft Folgen haben. Zur Holzindustrie<br />
zählen die erste Verarbeitungsstufe (Sägewerke, Holzplattenwerke,<br />
Grosshandel mit Holz, Holz- und Zellstoff), die zweite Verarbeitungsstufe (Hobel-<br />
und Imprägnierwerke, Herstellung von Bauelementen, Brettschichtholzherstellung,<br />
Parkettfabrikation, Herstellung von Fenstern und Türen) sowie die Hersteller<br />
von Produkten für den Endverbrauch (Papier und Karton, Möbelbau, Küchenbau,<br />
Schreinerei, Zimmerei usw.) (BUWAL 2001). Weitere vor- oder nachgelagerte<br />
Wirtschaftszweige der <strong>Wald</strong>wirtschaft sind z.B. Baumschulen, Forstmaschinenhersteller,<br />
Transportunternehmen, Strassenbauunternehmen oder<br />
Ofenbauer.<br />
• KonsumentInnen von Holzprodukten: Wir unterscheiden drei Gruppen: KonsumentInnen<br />
von Energieholz, von Nutzholz sowie von Papier und Karton.<br />
• Biotische und abiotische Umwelt: Als KonsumentInnen von biotischen und<br />
abiotischen Umweltleistungen kann die gesamte Bevölkerung von <strong>Auswirkungen</strong><br />
auf diesen Bereich betroffen sein. Das Ausmass der Betroffenheit kann für<br />
verschiedene Gruppen variieren. Eine Identifizierung dieser Gruppen ist jedoch<br />
schwierig, da sich die Umweltfolgen selten direkt zeigen und vom Zusammenspiel<br />
vieler verschiedener Faktoren abhängig sind. Im Wirkungsmodell unterscheiden<br />
wir innerhalb dieses Bereiches deshalb nicht nach Personengruppen,<br />
sondern nach verschiedenen Umweltbereichen: Ein Sturm und seine Bewältigung<br />
kann Folgen für den <strong>Wald</strong> als naturnahen Lebensraum und für die Biodiversität<br />
haben, aber auch die Umweltkompartimente Boden, Wasser und Luft<br />
beeinflussen oder die CO2-Bilanz verändern.<br />
• Schutz vor Naturgefahren: Zu diesem Bereich zählen Personen, die von Schutzleistungen<br />
des <strong>Wald</strong>es für Menschen und Sachwerte profitieren.<br />
• Erholung und Freizeit: Viele Menschen nutzen den <strong>Wald</strong> zur Erholung und zu<br />
Freizeitzwecken. Wichtige Nutzergruppen sind SpaziergängerInnen und Wanderer,<br />
ReiterInnen und JägerInnen, aber auch z.B. BikerInnen oder OL-Läufer-<br />
Innen.<br />
• Politik und Verwaltung: In Politik und Verwaltung sind zunächst die Forstbehörden<br />
und Forstdienste am stärksten von einem Sturm bzw. der Sturmbewältigung<br />
betroffen, darüber hinaus aber auch die ParlamentarierInnen, die über öffentliche<br />
Massnahmen zur Ereignisbewältigung entscheiden, die SteuerzahlerInnen,<br />
welche die Kosten zu Lasten der öffentlichen Hand tragen sowie auch Mit-<br />
8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 119