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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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SteuerzahlerInnen<br />

Mitarbeitende von<br />

Forschungseinrichtungen<br />

<strong>Auswirkungen</strong> von Lothar<br />

in Abhängigkeit von der<br />

Bewältigungsstrategie<br />

Die Finanzierung der Bewältigung eines Sturmereignisses im <strong>Wald</strong> kann über eine<br />

Umverteilung innerhalb des Staatsbudgets, eine zusätzliche Verschuldung oder eine<br />

Steuererhöhung erfolgen. Die Finanzierung der Bewältigung von Schadereignissen<br />

mit öffentlichen Mitteln bedeutet, dass hierfür ein Teil des Steueraufkommens verwendet<br />

wird, der damit für andere Anspruchsgruppen bzw. für private Zwecke nicht<br />

zur Verfügung steht. Dadurch kann anderen Anspruchsgruppen ein Nutzenentgang<br />

entstehen (Opportunitätskosten).<br />

Aus Sicht der öffentlichen Finanzen ist die MIN-Strategie am preiswertesten und<br />

entlastet die Budgets von Bund, Kantonen und Gemeinden. Ist die Räumung des<br />

Sturmholzes bei der MAX-Strategie nicht kostendeckend, so ergeben sich bei einer<br />

Subventionierung entsprechende Kosten für Bund, Kantone und Gemeinden bzw.<br />

letztlich für die SteuerzahlerInnen.<br />

In verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen ergibt sich infolge eines schweren Sturmes<br />

die Möglichkeit, mit entsprechenden Forschungsprojekten Entscheidungsgrundlagen<br />

für die Bewältigung solcher Ereignisse zu erarbeiten. Neben den finanziellen<br />

Mitteln, die für solche Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt werden,<br />

profitieren die Forschungseinrichtungen davon, dass sie in Folge des öffentlichen<br />

Interesses mit ihren Informationen ein wesentlich grösseres Publikum erreichen, als<br />

dies sonst der Fall ist. Für die Sturmbewältigung in der Schweizer Forstwirtschaft<br />

sind dies vor allem die Eidg. Forschungsanstalt WSL und das Departement Forstwissenschaften<br />

der ETHZ. Da das Wissen über solche Ereignisse aufgrund ihrer<br />

Seltenheit begrenzt ist, werden bei der Bewältigung viele Fragen aufgeworfen, die<br />

noch unbearbeitet sind und zu neuen Forschungsprojekten führen können. Die<br />

Nachfrage nach ereignisbezogenen, wissenschaftlichen Erkenntnissen steigt für<br />

mehrere Jahre an. Die <strong>Auswirkungen</strong> für die Forschungseinrichtungen sind dabei<br />

unabhängig von der Bewältigungsstrategie.<br />

8.4 Diskussion der <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar<br />

aus gesamtwirtschaftlicher Sicht<br />

Ergänzend zu den Untersuchungen der <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar auf die<br />

Schweizer <strong>Wald</strong>wirtschaft (Kapitel 6) und die Verteilung auf bäuerliche und öffentliche<br />

<strong>Wald</strong>eigentümerInnen (Kapitel 7) haben wir im Kapitel 8 die Analyse auf<br />

weitere Personengruppen ausgedehnt, die von Lothar betroffen sein können. Die<br />

qualitative Beurteilung erlaubt erstens eine Einordnung des Sturms Lothar im <strong>Wald</strong><br />

aus gesamtwirtschaftlicher Sicht und zweitens eine Abschätzung, ob die Erhaltung<br />

von <strong>Wald</strong>leistungen im Bereich der Schutz-, Wohlfahrts- und Nutzfunktionen des<br />

<strong>Wald</strong>es durch Lothar gefährdet ist.<br />

Bei der Diskussion der <strong>Auswirkungen</strong> in den sieben in der Systemanalyse identifizierten<br />

Bereichen gehen wir wie folgt vor: Zuerst werden diejenigen Bereiche und<br />

Gruppen von Personen identifiziert, für die wir keine <strong>Auswirkungen</strong> erwarten. Im<br />

nächsten Schritt identifizieren wir diejenigen Bereiche und Gruppen von Personen,<br />

8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 139

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