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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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wir umgekehrt davon aus, dass die Holzproduktion in Zukunft rentieren wird, so<br />

steigt der sturmbedingte Vermögensverlust mit zunehmender Schadholzmenge.<br />

Der unserer Meinung nach plausible Vermögensverlust beträgt 225 Mio. SFr.<br />

und ergibt sich für ein mittleres Szenario (langfristig bleiben die realen Holzpreise<br />

auf dem durchschnittlichen Niveau der Jahre 1995–1997, Folgeschäden<br />

entsprechen 40% des Sturmholzes, Diskontsatz beträgt 3%). Sensitivitätsanalysen<br />

zeigen, dass dieses Ergebnis relativ stabil ist.<br />

Verteilung der ökonomischen <strong>Auswirkungen</strong> auf bäuerliche<br />

und öffentliche <strong>Wald</strong>eigentümerInnen<br />

Zur Abschätzung der Verteilung der ökonomischen <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar auf<br />

bäuerliche und öffentliche sowie auf direkt und nicht direkt betroffene WE haben<br />

wir im September 2001 eine repräsentative Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

sind ausführlich in Teil II der vorliegenden Untersuchung beschrieben (Baur et<br />

al. 2002. <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong>,<br />

Teil II). Aus der Befragung schliessen wir, dass höchstens 60% der Schweizer WE<br />

direkt von Lothar betroffen wurden, wobei die Betroffenheit stark asymmetrisch ist<br />

nach dem Muster «wenige sehr stark Betroffene, viele wenig bis mittelstark Betroffene».<br />

Wird als Schwellenwert für «sehr starke Betroffenheit» eine Sturmholzmenge<br />

in der Höhe von 20% des gesamten Holzvorrates festgelegt, so gelten maximal<br />

13% der privaten und 3% der öffentlichen WE als sehr stark direkt von Lothar betroffen.<br />

Gesamtwirtschaftliche Beurteilung<br />

Die gesamtwirtschaftliche Beurteilung von Lothar basiert auf einer Systemanalyse,<br />

in der wir die wichtigsten Gruppen von Betroffenen identifiziert haben, sowie auf<br />

einer qualitativen Beurteilung der <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar auf diese Betroffenengruppen.<br />

Wir unterscheiden sieben Bereiche, in denen Lothar <strong>Auswirkungen</strong> auf<br />

einzelne Personen oder Personengruppen hat:<br />

1. <strong>Wald</strong>- und Forstwirtschaft,<br />

2. Holzindustrie und weitere vor- oder nachgelagerte Wirtschaftszweige,<br />

3. KonsumentInnen von Holzprodukten,<br />

4. Biotische und abiotische Umwelt,<br />

5. Schutz vor Naturgefahren,<br />

6. Erholung und Freizeit sowie<br />

7. Politik und Verwaltung.<br />

Um die unmittelbaren <strong>Auswirkungen</strong> des Ereignisses von denjenigen der Sturmbewältigung<br />

zu unterscheiden, haben wir für die gesamtwirtschaftliche Beurteilung<br />

zwischen zwei verschiedenen Bewältigungsstrategien unterschieden, einer MIN-<br />

Strategie und einer MAX-Strategie. Dieses Vorgehen erlaubt es, nicht nur die effektiven<br />

<strong>Auswirkungen</strong> von Lothar zu diskutieren, die zu einem grossen Teil ein Ergebnis<br />

der gewählten Bewältigungsstrategie sind, sondern zusätzlich eine alternati-<br />

12 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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