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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Liquidiertes<br />

<strong>Wald</strong>vermögen<br />

(1,2 Mrd. DM)<br />

Aufwendungen/Ausgaben<br />

für die Sturmschadenbeseitigung<br />

(1,3 Mrd. DM)<br />

ten Verjüngungskosten ohne Lothar. So ist z.B. nach einem Sturm eher mit höheren<br />

Kosten zu rechnen, da die Möglichkeit einer Naturverjüngung auf Sturmflächen oft<br />

eingeschränkt ist.<br />

4.3 Methodik der Forstlichen Versuchs- und<br />

Forschungsanstalt Baden-Württemberg<br />

Nach den Stürmen im Spätwinter 1990 (u.a. Vivian und Wiebke) wurde an der Abteilung<br />

Betriebswirtschaft der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA)<br />

Baden-Württemberg ein Konzept für das methodische Vorgehen bei der Quantifizierung<br />

von Sturmschäden entwickelt (LFV Baden-Württemberg 1995: 146–171).<br />

Das Ziel der Arbeit war, den gesamten Sturmschaden zu beziffern. In Baden-<br />

Württemberg sind im Spätwinter 1990 insgesamt knapp 15 Mio. m³ Sturmholz angefallen.<br />

Daraus resultiert gemäss der entwickelten Bewertungsmethode ein Gesamtschaden<br />

in der Höhe von ca. 1,3 Mrd. DM. Die Vorgehensweise der FVA bei<br />

der Ermittlung des Sturmschadens und die wirtschaftlichen <strong>Auswirkungen</strong> der<br />

Stürme auf die Forstbetriebe in Baden-Württemberg werden im Folgenden dargestellt.<br />

Der Gesamtschaden setzt sich gemäss dieser Methode aus drei Elementen zusammen:<br />

dem liquidierten <strong>Wald</strong>vermögen, dem Aufwand für die Schadenbeseitigung<br />

und den Erlösen aus der Verwertung des Sturmholzes. Für die Berechnung der Gesamtschadensumme<br />

werden das liquidierte <strong>Wald</strong>vermögen und der Aufwand für die<br />

Schadenbeseitigung addiert, die Erlöse aus der Verwertung des Sturmholzes abgezogen.<br />

Die Gesamtänderung des <strong>Wald</strong>vermögens wird aus den Bestandeswerten der liquidierten<br />

Bestände (Vermögensminderung) und dem Wert der neu entstandenen Kulturen<br />

(Vermögenszugang) berechnet. Die Bewertung dieser Bestände erfolgt mit<br />

Hilfe eines <strong>Wald</strong>bewertungsprogrammes nach dem Alterswertverfahren.<br />

• Als Grundlage für die Bewertung der liquidierten Bestände dient die Sturmschadenmasse.<br />

Diese wird in einzelne Baumartengruppen, <strong>Wald</strong>besitzarten (Staatswald,<br />

Körperschaftswald, Privatwald) und Altersklassen aufgeteilt. Die <strong>Wald</strong>flächen<br />

werden aus mittleren Hektarvorräten gemäss Bundeswaldinventur hergeleitet.<br />

• Für den Wert der neuen Kulturflächen werden nach der Alterswertmethode die<br />

aufgewendeten Kulturkosten eingesetzt (bei der Alterswertmethode wird der<br />

Wert junger Bestände mittels Kostenwertmethode bestimmt, vgl. Kapitel 3). Die<br />

Gesamtheit der auf den Sturmwurfflächen entstandenen Kulturen bildet den Zugang<br />

im <strong>Wald</strong>vermögen.<br />

Da die Schadensbewältigung zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht in allen<br />

Bereichen abgeschlossen war, werden die Kosten teilweise mit Hochrechnungen<br />

ermittelt (z.B. Forstschutzkosten). Für die Berechnung der Gesamtaufwendungen<br />

werden die folgenden Kostenstellen berücksichtigt:<br />

44 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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