LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
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Die Länge des Zeitraumes, welcher der Trendberechnung zugrunde gelegt wird, beeinflusst<br />
die Steigung des Trends und somit die Aussagen über die sturmbedingten<br />
Einkommensverluste. Bei einem Vergleich der Ergebnisse nach Lothar mit dem Referenzeinkommen<br />
4, das auf dem langfristigen Trend ab 1965 beruht, ist der sturmbedingte<br />
Einkommensverlust deutlich grösser, als bei einem Vergleich mit dem<br />
Trend ab 1980 (Referenzeinkommen 2).<br />
Werden bei der Trendberechnung ab 1980 die durch Vivian beeinflussten Werte<br />
(1990–1995) nicht einbezogen, so hat das keine deutlichen <strong>Auswirkungen</strong> auf den<br />
Verlauf des Trends. Somit sind die Unterschiede zwischen den Referenzeinkommen<br />
2 und 3 (und folglich zwischen den jeweiligen sturmbedingten Einkommensverlusten)<br />
relativ klein, verglichen mit den Unterschieden zu den Referenzeinkommen 1<br />
und 4. Dies bedeutet, dass der Einfluss des einzelnen Sturmereignisses im Jahr 1990<br />
auf die langfristige Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben öffentlicher Forstbetriebe<br />
gering war. Diese Aussage gilt nur auf einer aggregierten Ebene. Für stark<br />
betroffene Betriebe können die Folgen gravierend und lange andauernd sein. Wenn<br />
solche Ereignisse öfter eintreten, kann das Schadensausmass stark ansteigen und es<br />
sind auch langfristige <strong>Auswirkungen</strong> auf die aggregierten Betriebsergebnisse zu erwarten.<br />
Dies einerseits aufgrund des Einflusses auf die <strong>Wald</strong>entwicklung (erhöhte<br />
Anfälligkeit gegen Folgewindwürfe, Vorratsverlust, der auch durch Nutzungseinschränkungen<br />
nicht wettgemacht werden kann usw.) und andererseits, weil sich die<br />
Situation auf dem Holzmarkt nicht entspannen kann und die Preise langfristig unter<br />
Druck sind.<br />
Fazit: Gemäss unserer methodischen Vorgehensweise ist die Einkommenswirkung<br />
von Lothar umso grösser, je optimistischer die Erwartungen bezüglich der Entwicklung<br />
des Referenzeinkommens ohne Lothar sind. In unseren verschiedenen Trendberechnungen<br />
gehen wir im günstigsten Fall von einer Stabilisierung der Einkommenssituation<br />
aus, im ungünstigsten Fall von einer Fortsetzung des negativen Einkommenstrends<br />
in den 1980er- und 1990er-Jahren.<br />
6.3.4 Einkommenswirkungen unter verschiedenen Preisvarianten<br />
Während wir im vorangehenden Abschnitt verschiedene Varianten des Referenzeinkommens<br />
ohne Lothar betrachtet haben, variieren wir nun die Preise und somit<br />
das Einkommen mit Lothar. In Abb. 15 ist die Entwicklung der jährlichen Saldos<br />
der Holzproduktion öffentlicher Forstbetriebe unter drei verschiedenen Annahmen<br />
über die Einnahmen pro m³ dargestellt.<br />
6 Einkommens- und Vermögenswirkungen für die <strong>Wald</strong>wirtschaft 75