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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Unternehmen<br />

2. Verarbeitungsstufe<br />

Hersteller von Produkten<br />

für den Endverbrauch<br />

Weitere der <strong>Wald</strong>wirtschaft<br />

vor- oder nachgelagerte<br />

Unternehmen<br />

der Einfluss der gewählten Bewältigungsstrategie ohne Bedeutung. Obwohl der<br />

Rohstoffbezug aufgrund der Verringerung der Restholz-Preise (Restholz macht etwa<br />

60% des eingesetzten Rohstoffes aus) günstiger geworden ist, sind die Bezüge<br />

der Papier- und Zellulose-Industrie leicht zurückgegangen (BFS/BUWAL 2001:<br />

99).<br />

Zur 2. Verarbeitungstufe gehören die Branchen Hobel- und Imprägnierwerke, Herstellung<br />

von Bauelementen, Brettschichtholzherstellung, Parkettfabrikation und<br />

Herstellung von Fenstern und Türen.<br />

Solange Rundholzpreisänderungen von den Sägewerken kaum an die folgenden<br />

Produktionsstufen weitergegeben werden, sind die <strong>Auswirkungen</strong> des Sturmes für<br />

die Branchen der 2. Verarbeitungsstufe unbedeutend und zwar unabhängig von der<br />

Bewältigungsstrategie. Andere Einflüsse, wie die Entwicklung der allgemeinen<br />

Konjunkturlage und deren <strong>Auswirkungen</strong> auf die Bauwirtschaft, sind für diese<br />

Branchen von wesentlich grösserer Bedeutung und überlagern mögliche sturmbedingte<br />

<strong>Auswirkungen</strong> deutlich.<br />

Dazu zählen Verarbeiter von Papier und Karton, Holzverpackungen und Paletten,<br />

Hersteller von Holzwaren und Möbeln, Küchenbauer, Schreiner, Parkettverleger,<br />

Zimmerleute, Dachdecker u.a. Für diese Branchen gilt das Gleiche wie für die<br />

Branchen der 2. Produktionsstufe.<br />

Für Branchen, die eng mit der <strong>Wald</strong>wirtschaft verbunden sind, können sich bei der<br />

MAX-Strategie deutliche <strong>Auswirkungen</strong> eines Sturmereignisses im <strong>Wald</strong> ergeben.<br />

Dazu gehören z.B. Baumschulen, Hersteller von Forstmaschinen, Transportunternehmen,<br />

Strassenbauunternehmen oder Ofenbauer. So stieg z.B. die Nachfrage nach<br />

Forstpflanzen in Folge des Sturms Lothar stark an, d.h. die maximale Bewältigungsstrategie<br />

führte zu einem deutlich gestiegenen Pflanzenbedarf. Mögliche Rationalisierungsschübe,<br />

die durch solche Ereignisse in der Forstwirtschaft ausgelöst<br />

werden, können mittel- und langfristig jedoch den Trend zu weniger Pflanzung oder<br />

der Pflanzung von selbst gewonnenen Wildlingen bei der Verjüngung von <strong>Wald</strong>beständen<br />

unterstützen. Dies hätte auf lange Sicht für Forstbaumschulen eine Verringerung<br />

der Nachfrage zur Folge.<br />

In der Ernte von Sturmholz werden deutlich häufiger moderne Forstmaschinen eingesetzt<br />

als bei der normalen Holzernte. Dies führt kurz- oder mittelfristig zu einer<br />

erhöhten Nachfrage nach solchen Maschinen. Entweder wird direkt in die Anschaffung<br />

solcher Maschinen investiert, oder die hohe Auslastung führt zu einem erhöhten<br />

Verschleiss, so dass früher wieder in neue Maschinen investiert wird. Dies ist<br />

natürlich stark von der Bewältigungsstrategie und dem damit verbundenen Umfang<br />

an Holzerntearbeiten abhängig.<br />

Die Nachfrage nach Transportkapazitäten steigt nach einem Sturmereignis bei einer<br />

maximalen Bewältigungsstrategie mit hoher Sturmholzaufarbeitung über etwa ein<br />

bis zwei Jahre stark an.<br />

128 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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