LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
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Folgeschäden<br />
Schadenfläche<br />
Holzmenge nach Ablauf<br />
der Umtriebszeit<br />
Erntekosten<br />
In den verschiedenen Szenarien gehen wir von Folgeschäden zwischen 10% und<br />
200% der Sturmholzmenge aus (vgl. Abschnitt 6.2). Das Gesamtvolumen des von<br />
Folgeschäden betroffenen Holzes teilen wir in Anlehnung an Schwerdtfeger (1981:<br />
317) wie folgt auf die Altersklassen auf: unter 50 Jahren 0%, 50–100 Jahre 20%,<br />
100–150 Jahre 45%, über 150 Jahren 35%.<br />
Bei der Lothar-Inventur wurden alle Flächen aufgenommen, welche einen Schädigungsgrad<br />
von mindestens 3% aufweisen. Diese Gesamtfläche kann aufgeschlüsselt<br />
werden nach Altersklassen, Laub- oder Nadelholz und Schädigungsgrad. Die gesamte<br />
Schadenfläche setzt sich aus der Sturmschadenfläche und der von Folgeschäden<br />
betroffenen Fläche zusammen. Diese wird aufgrund der Volumenangaben zu<br />
den Folgeschäden und einem durchschnittlichen Bestockungsgrad der vom Sturm<br />
betroffenen Flächen hergeleitet 30 . Da wir nur den von direkten <strong>Auswirkungen</strong> betroffenen<br />
Teil des Holzvorrates betrachten (vgl. S. 79), unterteilen wir die Bestände<br />
(theoretisch) in nicht geschädigte Flächen und Totalschadenflächen. Somit unterstellen<br />
wir, dass auf den im Folgenden als Schadenflächen bezeichneten Flächen<br />
der gesamte Bestand durch den Sturm oder durch Folgeschäden zerstört wird.<br />
Diese Menge wäre ohne Sturm zum Zeitpunkt u auf den Schadenflächen vorhanden<br />
gewesen. Sie setzt sich zusammen aus dem Volumen des Schadholzes (Sturmholz<br />
und Folgeschäden) und dem Holzvolumen, das ohne Lothar auf den Schadenflächen<br />
bis zum Umtriebszeitpunkt zugewachsen wäre. Den Gesamtzuwachs auf den Schadenflächen<br />
haben wir durch Multiplikation der Schadenfläche mit einem durchschnittlichen<br />
Wert für den Zuwachs (m³/ha) zwischen dem Alter zum Bewertungszeitpunkt<br />
und dem Umtriebszeitpunkt berechnet. Dieser durchschnittliche Wert für<br />
den Zuwachs wird aus Ertragstafeln abgeleitet. Beim Nadelholz werden die EAFV-<br />
Ertragstafeln (EAFV 1983) für Fichte, beim Laubholz diejenigen für Buche verwendet.<br />
Aufgrund des durchschnittlichen Zuwachses in den verschiedenen Produktionsregionen<br />
gemäss LFI (Brassel und Brändli 1999: 89) und der Verteilung des<br />
Sturmholzes auf die Regionen haben wir die repräsentativen Ertragstafeln für das<br />
ganze Gebiet ausgewählt.<br />
Als Grundlage dienen die Kosten der 2. Produktionsstufe der Jahre 1997–1999 aus<br />
den BAR-Kennziffern des <strong>Wald</strong>wirtschaftsverbandes Schweiz (WVS). Neben den<br />
Kosten für Holzhauerei und Rücken, welche den grössten Anteil ausmachen, werden<br />
bei diesen Erhebungen auch die Kosten für Einmessen, Holzschutz, Holztransport<br />
zum Lager, usw. berücksichtigt. Die Angaben der verschiedenen Regionen haben<br />
wir entsprechend der Verteilung des Sturmholzes gewichtet, dabei wird nicht<br />
30<br />
Aus den Sturmholzmengen und den Schadenflächen haben wir für die Altersklasse II einen durchschnittlichen<br />
Bestockungsgrad von 430 m³/ha beim Nadelholz und von 280 m³/ha beim Laubholz berechnet.<br />
Diese Werte entsprechen ungefähr denjenigen in den Ertragstafeln (EAFV 1983). Für die<br />
anderen Altersklassen benötigen wir diese Werte nicht, da die Schadenflächen für die Berechnung<br />
der Vermögensänderung nicht verwendet werden (Klassen III/IV) bzw. weil keine quantifizierbaren<br />
Vermögenswirkungen entstehen (Klasse I).<br />
6 Einkommens- und Vermögenswirkungen für die <strong>Wald</strong>wirtschaft 83